Scale-Gurte Im Cockpit

Eigenbau eines vorbildgetreuen Anschnallgurts aus den 1930er und 40er Jahren für Flugzeugführer

Nachdem ich für die MFI schon einige Artikel verfasst habe, zum Beispiel die Kranz-Corsair in MFI 12 / 2004, die Kranz-Me Bf 109 in MFI 1 / 2006 oder ein Bericht über Scale-Zusatztanks im Maßstab 1 : 4, haben mein Bruder und ich uns an ein neues Scale-Projekt gemacht. In der MFI 4 / 2018 haben wir den Eigenbau unserer Dornier Do 335 im Maßstab 1 : 5 vorgestellt, in der letzten Ausgabe der MFI wurde die große Do lackiert. Damit ist dieses Projekt aber noch lange nicht am Ende. Denn wie jedes gute Scale-Modell hat das Flugzeug noch einiges Potential, sprich Arbeit, zu bieten. Diesmal erkläre ich, wie man überzeugende Anschnallgurte selbst herstellen kann

Im Innenraum der Do 335 haperte es noch gewaltig. Damit meine ich jetzt nicht Motor und Fernsteuerung oder dergleichen, sondern den vorbildgetreuen Ausbau des Flugzeugführerraums. Hier kann viel investiert werden – oder auch gar nix. Gar nix gefällt mir aber meist gar nicht. Außerdem wollten wir den immer wiederkehrenden Kommentaren von aufmerksamen Hobbykollegen »da fehlt aber noch der Pilot«, endlich entgehen. Aber eigentlich gehört das auch für uns zur Vollständigkeit
dazu. Nur dauert das immer etwas, da es kein primär wichtiger Abschnitt ist. Ein Detail dazu sind die Anschnallgurte. Die meisten Zurüstteile die es so auf dem Modellbaumarkt zu erwerben gibt, entsprechen oft nicht meinen Vorstellungen. Erstens passen sie zumeist nicht wirklich richtig und oft ist die Preislage dieser Produkte auch nicht gerade klein. Da bleibt eigentlich nur noch eine Option, selbermachen. Man ist ja Modellbauer.

Angefangen habe ich mit der Schiebeschnalle am oberen Teil des Gurts. Zuerst wurde die Klammer auseinandergebogen und anschließend die überstehenden Teile mit der Zange abgezwickt.

Das Selbermachen macht mir auch immer recht viel Freude. Deshalb war das eine schnell beschlossene Sache. Aber da beginnen die Probleme, Man braucht Unterlagen, zumindest wenn es dem Vorbild entsprechen soll und das sollte es. Aber Gott sei Dank gibt es heutzutage viel im Internet zu finden oder man kauft sich Bücher und Originaldokumente. So etwas zu recherchieren macht mir auch riesig Spaß, nur um es erwähnt zu haben. Ich habe von allem etwas besorgt und dann ging es los.

Das zentrale Vorsteckschloss mit Scherenzunge. Diese funktioniert wie das Original. Sie ist so flexibel, dass sie aus- und eingesteckt werden kann.

Zu den meisten Flugzeugen wurden Handbücher wie die D. (Luft) T. (Technische Druckschrift der Luftwaffe) erstellt die mit dem Teil 0 beginnen und etwa mit einem Teil 12 enden. Laut Flugzeug-Handbücher gehört der Sicherheitsgurt zum Teil »9A Allgemeine Ausrüstung«, hier Rettung und Sicherheitsgeräte. Ich hatte doch tatsächlich das Glück, eine Kopie der originalen »GERÄTEVORSCHRIFT für ANSCHNALLGURTE« zu finden.

Das Zentrallschloss.

Der Verwendungszweck solcher Gurte ist die Sicherung des Flugzeuginsassen gegen unfreiwilliges Abheben vom Sitz. Die Anschnallgurte (Ahangu) setzten sich aus zwei einzelnen Gruppen zusammen, dem Bauchgurt (Bagu) und dem Schultergurt (Schugu). Ahangu, Bagu und Schugu sind die Abkürzungen der Gurte in der L.Dv.289, ich werde die Benennungen für den weiteren Text genauso übernehmen.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 11/2020 des MFI Magazins.

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