Microsoft – Flugsimulator 2020

In der MFI 02 / 2021 habe ich erklärt, wie man Microsofts aktuellen Flugsimulator mit Hilfe des Joystick-Modes mit dem eigenen Sender betreiben kann. In der anschließenden Praxis stellte sich jedoch relativ schnell heraus, dass die doch eher nur rudimentären Konfigurationsmöglichkeiten dieser Kombination aus Steuergerät und Flugsimulator nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sind. So kam sehr schnell der Wunsch nach einer individueller konfigurierbaren Alternative auf. Eine derartige fand sich im RX2SIM und mündete in der in MFI 03 / 2021 veröffentlichten Beschreibung der bei dessen Einsatz zu überwindenden Hürden um Windows 10, und damit letztlich auch den Flugsimulator dazu zu bringen, mit jedem Sender auf geeignete Weise zu kommunizieren. Nun, nach Überwindung all der technischen Hindernisse, kann ich mich in diesem dritten und letzten Teil – endlich – der Praxis widmen. Beispielhaft dargestellt anhand des von mir insbesondere wegen der Anordnung seiner Bedienelemente als für diesen Zweck praktisch empfundenen Senders Graupner mc-32 und dem simulatorseitigen Flugzeugtyp Daher 930 TPM.

Fliegen mit dem eigenen RC-Sender, Teil 3

Die Daher 930 TPM hat sich unter den von mir ausprobierten Flugzeug-Typen als optimaler Kom-promiss für meine Bedürfnisse herausgestellt. Dieser Flugzeugtyp ist zwar lange nicht so quirlig wie ein Doppeldecker, dafür aber schnell genug, um auch Überlandflüge nicht zur langweiligen Oper ausarten zu lassen. Andererseits aber doch noch wendig genug, um auch mal rumturnen zu können. Darüber hinaus benötigt die Daher 930 TPM keine getrennte Gassteuerung wie z. B. mehrmotorige Typen, was u. a. die Senderprogrammierung vereinfacht sowie, im Nebeneffekt, auch weniger der, besonders beim Einsatz von nur einem RX2SIM raren Steuerkanäle.

Bild 1

Des Weiteren bevorzuge ich eine möglichst einfache Handhabung des Senders. Einerseits, um mich nach längeren Pausen nicht erst wieder reinfinden zu müssen und andererseits, um insbesondere bei Start und Landung nicht mehr Bedienelemente als unbedingt nötig betätigen zu müssen. Aus diesem Grund habe ich bei meiner Senderprogrammierung u. a. die Steuerung der drei simulatorseitig fix vorgegebenen Flap-Positionen sowie die darauf jeweils abgestimmten HR-Trimmungen in eine Flugphasenprogrammierung integriert. Und im Zuge der zunehmenden Flugpraxis hat sich auch noch ergeben, dass die in der Normalflug- und Startphase nur gelegentlich nötige Änderung der Gasposition praktischer per Schieber und nur in der Lande-Phase per Gasknüppel zu steuern ist. Weitere vom Simulator vorgegebene Funktionen wie beispielsweise »Einzelradbremse«, »Parkbremse lösen« oder das Ein- und Ausfahren des Fahrwerks sind ebenfalls problemloser vom Sender aus als per Tastenkürzel auszulösen. Nicht nur, weil man sich Letztere auch erst einmal einprägen und im Kopf behalten muss. Aktuell nur angedacht ist eine Ergänzung der bestehenden Programmierung in der Art einer Kunstflug-Phase als Variante der Normalflug-Phase, mit der insbesondere die Gassteuerung wieder vom Schieber weg zurück auf den Gasknüppel gelegt wird. Wie sinnvoll das jedoch angesichts der vergleichsweise trägen Reaktion auf Änderungen der Gasposition des Turboproptriebwerks der Daher 930 TPM ist, sei mal dahin gestellt.

Bild 2

Soweit also die Einstimmung auf die nachfolgende Beschreibung der erarbeiteten Einstellungen von Sender und Simulator, wobei es sich bei Letzterem ohnehin nur um die unumgänglichen Zuweisungen sowie eine spezielle Kurveneinstellung handelt. Diese eine Einstellung ist im Simulator einfach nur zweckmäßiger platziert als im Sender. Auch sollte man da immer im Hinterkopf behalten, dass es simulatorseitig weder so etwas wie einen Flugzeugspezifischen Speicher noch neben der so genannten Empfindlichkeitseinstellung, siehe Abbildung 1, mehr weitere steuerungsspezifische Konfigurationsmöglichkeiten gibt. Also letztlich beinahe nichts von dem, was wir Modellflieger von modernen Sendern so alles gewohnt sind.

Bild 3

Zuletzt noch der Hinweis, dass die Reihenfolge der nachfolgend beschriebenen Einstellungen keinerlei Wertung darstellt, sondern sich einzig und allein aus der bei Graupner üblichen Kanalreihenfolge ergibt und dass die nachfolgenden Überschriften den Funktionsbezeichnungen dem MS Flugsimulator 2020 entnommen sind. Und um mich nicht mehrfach wiederholen zu müssen hier vorneweg auch noch der Hinweis, dass ggf. nötige Anpassungen von Drehrichtungen sowohl senderseitig per Servoumkehr als auch ggf. Simulatorseitig durch Setzen eines Häkchens vor »Achse umkehren« vorgenommen werden können. Wie man die Drehrichtungen analog zu einem echten Modell kontrollieren kann ist bereits in Teil 2 ausführlich beschrieben. Und zuletzt noch die Anmerkung, dass das Folgende selbstverständlich nur aus subjektivem Blickwinkel beschrieben ist, der allenfalls als Beispiel dienen möge.

BildIn die Armaturen des Cockpits ist zwar ein Kartendisplay integriert (Bild 6) und wahlweise kann bei der Außenansicht ebenfalls ein Kartenfenster eingeblendet werden.

Achse Gashebel 1

Simulatorseitig wird damit bei einmotorigen Flugzeugtypen die Gasfunktion des zentralen Motors, ansonsten diejenige von »Motor 1« stufenlos betätigt. Welches der simulatorseitig zur Auswahl angebotenen Bedienelemente im Einzelnen zuzuweisen ist, ist am einfachsten im Display »Empfindlichkeit« feststellbar, indem nach dessen Aufruf senderseitig das gewünschte Bedienelement bewegt und Simulatorseitig die korrespondierende Bezeichnung abgelesen wird, hier beispielsweise »Joystick R-Achse X« (Bild 1) und diese nach Anklicken des zugehörigen Felds entsprechend ausgewählt (Bild 2) und zugewiesen wird (Bild 3).
Senderseitig ist bei mir der Gaskanal auf »Nur Mix« gesetzt und wird in der Flugphase »Landung« vom Gasknüppel über einen Mischer »K1 => K1« und in den Flugphasen »Start« und „Normal“ per Schieberegler über einen Mischer »9 => K1« betätigt. Sender- wie Simulatorseitig sind alle Einstellungen auf den …

Kurzanleitung als Download

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 4/2021 des MFI Magazins

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