Dornier Do 335 A-1 Pfeil

Das Original und das Modell von Black Horse Model

Von der Dornier Do 335 A-0 gibt es weltweit nur noch ein Exemplar. Die Maschine ist in top-restauriertem Zustand im National Air and Space Museum, dem Steven F. Udvar-Hazy Center am Washington Dulles Airport ausgestellt. Um das hochinteressante Unikat zu besichtigen, hatte ich eine USA-Geschäftsreise so geplant, dass ich über Washington in die Staaten eingereist bin und meine Reise mit einem Abstecher zum Museum verbinden konnte. Da stand ich nun vor der Do 335 und war überwältigt von den Dimensionen der Maschine – ein gewaltiger Vogel!

Die perfekt restaurierte Do 335 A-0 im National Air and Space Museum in Washington DC.

Anfang der 1940er Jahre machten sich Ingenieure von Dornier an die Arbeit, ein zweimotoriges Kampfflugzeug zu entwickeln, das mit einem Zug- und Druckpropeller versehen war, der jeweils von einem Motor angetrieben wurde. Ungewöhnlich für den deutschen Flugzeugbau war das Prinzip des Antriebs über eine Fernwelle, das sich Dornier 1937 hat patentieren lassen. Das Antriebsprinzip der zwei Motoren in einem Rumpf hatte gegenüber herkömmlichen zweimotorigen Maschinen einen großen Vorteil durch die Reduzierung des Luftwiderstands, der nicht größer war als bei einer einmotorigen Maschine. So erreichte die Do 335 eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 770 km / h und ist damit das schnellste in Serie gebaute Flugzeug der Welt, das von Kolbenmotoren angetrieben wurde. Beachtlich auch die Steigleistung: In 11 Minuten war sie auf einer Höhe von 8.000 m. Bereits 1939 hat Schempp-Hirth Flugzeugbau den Versuchsträger Gö 9 entwickelt, um das Antriebsprinzip auf seine Funktionsfähigkeit zu testen. Nach erfolgreichen Tests entwickelte Dornier das Projekt Do P.231, aus dem in der Folge die Do 335 hervorging. Am 26. Oktober 1943 fand der erfolgreiche Erstflug der Do 335 V-1 auf dem Flugplatz Mengen-Hohentengen statt. Bis zum Kriegsende wurden 29 Maschinen der Vorserie und 11 Maschinen der Serie fertiggestellt.

Blick ins komplett ausgestattete Cockpit der Do 335 (Bild Luftfahrttechnisches-
Museum-Rechlin).

Die Do 335 A-1 mit der Bezeichnung Pfeil war die einsitzige Jägervariante und die Do 335 A-6 mit der Bezeichnung Ameisenbär war als zweisitziger Nachtjäger vorgesehen. Auch war eine Verwendung als Aufklärer und Bomber geplant. Zu einem kriegsbedingten Einsatz ist sie aufgrund der späten Entwicklung nicht mehr gelangt. …
Erfahren Sie mehr über das Original in der MFI 8/2020

Das Modell

Meines Wissens hat weltweit nur der vietnamesische Hersteller Black Horse Model eine Dornier Do 335 in ARF-Ausführung in seinem Lieferprogramm. Auf dem deutschen Markt werden die Modelle von Black Horse von Pichler Modellbau vertrieben. Von der Größe und Ausstattung ein wirklich interessantes Objekt, das seinesgleichen sucht. Das Modell ist als ARF-Fertigmodell zu bezeichnen und ist aufgebaut in einer leichten
Holzbauweise (Lasercut), mit bedruckter Folie bespannt, die mit allen Decals versehen ist. Das Tragwerk ist abnehmbar und wird mit einem Alu-Steckungsrohr mit dem Rumpf verbunden. Das Kreuzleitwerk ist fest mit dem Rumpf verklebt, wobei das Höhenleitwerk zusätzlich mit einem Alu-Steckungsrohr verstärkt ist.

Der Ramoser Varioprop Dreiblatt-Propeller mit dazu in der Form passenden 80 mm-Spinner des Frontmotors ist eine Einzelanfertigung.

Ein robustes Fahrwerk mit Öldruck-Stoßdämpfern, das in der Grundausstattung nicht einfahrbar ist, gehört zum Lieferumfang. Optional ist ein elektrisches Einziehfahrwerk erhältlich, wobei die Einbaupositionen im Modell bereits vorbereitet sind. Das schön gestaltete Cockpit ist mit einem dem Original nachempfundenen Instrumentenbrett versehen und kann mit einer handbemalten Pilotenpuppe ausgestattet werden. Die Motorhauben für den Front- und Heckmotor sind Fertigteile aus GfK mit lackierter Oberfläche. Auspuffattrappen, Luftansaughutzen für die Höhenlader und Fahrwerkschachtverkleidungen sind ABS-Tiefziehteile und gehören zum Lieferumfang, ebenso die Räder, zwei 80 mm-Luftschraubenspinner, erforderliches Kleinmaterial sowie eine Bauanleitung in englischer Sprache.

Das abgeänderte Bugfahrwerk. Das Laufrad wird wie beim Original in einer Laufradgabel geführt. Die Fahrwerksbeine mit Öldruck-Stoßdämpfern sind im Lieferumfang enthalten.

Was noch benötigt wird, sind die Antriebsmotoren mit Reglern, hier werden vom Hersteller Brushless-Außenläufer-Motoren mit 1.000 – 1.800 W / 800 KV empfohlen. Das optionale Einziehfahrwerk, denn mit einem starren Fahrwerk gefällt mir die Do 335 einfach nicht, sowie die Komponenten der RC-Anlage, ein 6s LiPo Akku ab 5.000 mAh und die erforderlichen Servos wurden gleich mitbestellt. Es werden je ein Servo für Quer- und Seitenruder, zwei für die Landeklappen und ein weiteres für die Bugradsteuerung benötigt. Nun kann es losgehen mit dem Zusammenbau!

Einen ausführlichen Bericht vom Original und Modell lesen Sie in der Ausgabe 8/2020 des MFI Magazins.

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