CUMUL DLG – Kavans kleiner Leistungssegler in CfK-Holzbauweis

Die Modellmarke Kavan hat in den letzten Jahren immer wieder verschiedene Modelle auf den Markt gebracht. Nicht nur Modelle aus Schaum, sondern auch eine Reihe von Holzbaukästen. Unter anderem den RES-Segler RESCO, der bereits in der MFI 08 / 2021 vorgestellt wurde. Die neueste Entwicklung von Holzmodellen ist der Cumul DLG. Ein kleiner Leistungssegler zum Spaßfliegen. Dieser hat nicht nur eine schöne Bauweise, sondern spricht auch optisch an und benötigt auch kein großes Budget. Zudem ist das kleine Modell als DLG-Segler ausgelegt und erlaubt es dem RC-Piloten, das Modell in der Dreh-Wurftechnik zu starten. Natürlich liegt hier kein Voll-CfK-Modell vor. Jedoch lässt sich diese Starttechnik mit diesem Modell üben. Der Baukasten verspricht einen einfachen und stabilen Aufbau. Was der Segler wirklich kann werden die Testflüge zeigen.

DAS MODELL
Der Cumul DLG ist ein 2-Achs-Segelflieger. Die Spannweite von 110 cm lässt auf ein Spaßmodell schließen, das weder viel Platz benötigt, noch hohe Kosten verursacht. Der Aufbau des Modells erinnert eher an ein RES-Modell, jedoch ohne Klappen. Vorgelagertes Höhenruder, Kohlerohr-Ausleger und Holzgondel als Rumpf lassen das Modell aussehen wie ein Leistungssegler. Die sichelförmige Tragfläche mit starker V-Form und einer 3° Schränkung, verleihen dem Modell ein tolles Aussehen und bringt natürlich im Flug viel Eigenstabilität und eine gute Seitenruderwirkung mit. Die Tragflächen selbst sind wie der Rumpf komplett aus Holz. Lediglich der Holm ist ein CfK-Rohr. Eine GfK-Matte, wo der Wurfstift angebracht ist, verstärkt die Flügelspitze.

DER BAUKASTENINHALT
Der sehr klein verpackte Baukasten verspricht viel. Beim ersten Öffnen sieht man Ordnung. Alle Teile sind in Baugruppen verpackt, beschriftet und sauber im Karton ausgelegt. Das fällt sofort auf. Eine Kavan-typisch bebilderte Bauanleitung im A5- Format liegt neben dem zweiteiligen 1 : 1 Bauplan bei. Drei CfK-Rohre für Holm und Ausleger sowie Anlenkungsdrähte und Kleinteilen mit Hochstarthaken machen den Bausatz komplett. Lediglich die RC-Komponenten, etwas Bespannmaterial, Klebstoff und ein vernünftiges Baubrett wird noch benötigt. Und dann kann es losgehen …

QUALITÄT
Die Qualität bei Holzbausätzen ist nicht nur eine optische Sache, sondern entscheidet auch ggf. über den Bau des Modells. Je besser und genauer die Bauteile gefräst oder gelasert sind, umso einfacher und genauer ist der Zusammenbau. Die Bauteile des Cumul sind alle gefräst und haben kaum Fasern an den Kannten, die überstehen oder nicht ganz durchtrennt wurden. Somit ist kaum Nacharbeit notwendig. Das Fräsen hat den Vorteil, dass es an den Holzrändern keine verschlossenen Poren des Holzes gibt. Das kann bei einem falsch eingestellten Laser-Prozess durch verbrannte Kanten die Verklebung erschweren. Auf der anderen Seite sind die gefrästen Bauteile immer in den Ecken mit einer leichten Verrundung versehen, hervorgerufen durch den Radius des Fräswerkzeugs. Hier kann es sein, so auch beim hier vorgestellten Bausatz, dass die Ecken an manchen Stellen mit einer Feile nachbearbeitet werden müssen. Aber das ist völlig normal und daher keine verminderte Qualität. Die Qualität des Holzes ist durchweg gut. Balsaholz ist eben nicht gleich Balsaholz. Auch das Sperrholz ist von guter Qualität, sowohl drei- als auch fünflagig.

DAS VERWENDETE PROFIL
Zum Profil des Cumul DLG gibt es leider keine genaueren Daten. Das scheint herstellerspezifisch zu sein. Das Profil nennt sich YA0801 mod. Was jedoch der Fall ist, das beim Bau eine Schränkung von rund 3° eingearbeitet ist. Zum anderen ist das Profil sehr thermikfreundlich. Die konkave Unterseite ist sehr stark ausgeprägt. Zu dem ist das Profil bei einer Flächentiefe von 190 mm im Mittelteil recht dünn. Mal sehen, wie sich das Profil in der Praxis schlägt.

VORBEREITUNGEN
Vor allem, wenn man noch nicht so geübt ist, ein Modell aus einem Baukasten zu erstellen, ist es von Vorteil, immer nur so viele Teile aus den gefrästen Brettchen heraustrennen, wie im Bauschritt benötigt werden. Das verhindert eine Verwechslung und erspart einem die Bauteile mehrfach auf die korrekte Position zu überprüfen. Ein gutes Baubrett, ein Cutter und einige Baunadeln zum Fixieren wer- den definitiv benötigt. Die Klebstoff-Auswahl beschränkt sich auch 30Min-Epoxy, Sekundenklebstoff und Modellbau-Weißleim. Es gilt auch die Anleitung und den Bauplan vor Beginn gut zu studieren. Ein paar Passagen sind nicht eindeutig und werden erst bei nochmaligem Hinschauen und Zusammenheben der Bauteile klar.

Kommentare sind geschlossen.