Allstar SZD-54-2 PERKOZ

Ein Traumschiff als Großsegler im Maßstab 1 : 2,8

Es sollte ein Großmodell aus einem Bausatz von MH-Flugmodellbau werden, leider wurde daraus nichts in dieser Form. Die Auslieferung eines kompletten Bausatzes verzögerte sich erheblich, so dass schon mal vorab ein Rumpf mit Höhenleitwerk und Seitenruder sowie einem riesigen GfK-Haubenrahmen geschickt wurde. Immerhin konnte mit dem Projekt schon mal begonnen werden. Leider gab die noch junge Firma von Mario Hermani damals viel zu schnell auf und ein kompletter Bausatz wurde nie fertiggestellt. Die Flächen mussten also in Eigenregie aufgebaut werden, um den Riesenvogel irgendwann einmal in die Luft zu bekommen.

Die Motivation hierzu war da, denn den Doppelsitzer SZD-54-2 Perkoz gibt es in dieser Größe sonst nicht auf dem Markt. Und besonders die Auslegung mit dem Tandemfahrwerk des Doppelsitzers bietet sich so gut für ein Aufsteck- oder Klapptriebwerk an. Sehr viel Arbeit wurde investiert. Der Start zum Erstflug war aber zunächst ein Fehlschlag; letztlich wurde aber doch alles gut; später dazu mehr.

Das Modell
Der Maßstab 1 : 2,8 ist auf den ersten Blick etwas merkwürdig. Aber er wurde vom Konstrukteur wohl mit Bedacht gewählt. Der Rumpflänge beträgt 2,94 Meter und stellt damit das Limit beim Transport im normalen Kombi dar. Anders die Flächen. Die Kunstflugversion verfügt über eine Spannweite von 6,25 m und mit den Ansteckflächen stolze 7,14 m. Und bei diesen Modellgrößen muss auch auf das Gewicht geachtet werden. Die Modelle müssen zwar ausreichend stabil sein, dürfen aber nicht die 25 kg-Grenze überschreiten, um eine Zulassung zu vermeiden. Und das ist bei dem gewählten Maßstab trotz aufwendigem 2K-Finish und vorgesehener Motorisierung bei diesem Modell noch gegeben. Super!

Rumpf
Der Aufbau besteht aus einem Glasgewebelaminat, das an besonders belasteten Stellen zusätzlich sinnvolle Kohleverstärkungen aufweist. Vor allem ist das im Bereich des Flächenansatzes nötig, denn der Rumpf muss ein riesiges Tragwerk halten. Außerdem findet man Kohlegewebe im Übergang von der Rumpfröhre zur Seitenflosse. Dieser Bereich ist besonders stabil ausgefallen. Auch gut. Insgesamt ist der Rumpf äußerst verwindungssteif und braucht außer den Spanten für Fahrwerk und Cockpitversteifung sowie der Höhenleitwerks-Aufnahme und einen kleinen Ringspant mit Steg im Übergang von Rumpfheck zu Seitenflosse nicht mehr verstärkt werden. Ein Ausschnitt für das Fahrwerksrad ist noch vorzunehmen und richtet sich nach der Größe des zu verwendeten Rads, bzw. den Abmessungen für die gefederte Mechanik. Der Rumpf wirkt vorbildbedingt im Heck sehr bullig, das Vorderteil eher grazil und elegant. Der Rumpf hat im Cockpitbereich eine große umlaufende Sicke für den GfK-Haubenrahmen mit angeformt. Die Abschlussleiste des Seitenleitwerks, Servorahmen in der Flosse und die nötige Steckung für das Höhenleitwerk waren herstellerseitig noch nicht eingebaut. So kann man erst die Einbauten für Kabelführungen, Varioschlauch für die TEC-Düse, Steckungen und Anlenkungen vornehmen und danach die Flosse endgültig verschließen.

Einige zusätzliche Rovings entlang der Hohlkehle schaden nicht, um bei dem eher ungewöhnlichen Heck weitere Festigkeit zu erzielen. Sämtliche Führungen für die Flächensteckungen waren ebenso noch in den Rumpf einzubringen. Wahlweise können unterschiedliche Schlepp- oder Ausklinkvorrichtungen in der Rumpfnase eingebaut werden. Für die Perkoz wurde ein robustes CNC-Drehteil aus Messing von Florian Schambeck ausgewählt. Mit diesem Kombi-System aus Gewicht und Schleppkupplung kann der Schwerpunkt des Modells perfekt eingestellt werden, ohne selbst Blei in Form gießen zu müssen. Zu dem ca. 300 g schweren Basisteil, das in alle gängigen Großseglerrümpfe passt, werden in 50 und 100 g Gewichten zusätzliche Messingscheiben angeboten, die nach Bedarf an das Basisteil angeflanscht werden können. Das Basisteil wird mit eingedicktem Harz fest in die Rumpfnase geklebt. Die bewährte 10 mm-Schleppkupplung wird ebenfalls in das Basisteil integriert. All-in-One sozusagen; sehr komfortabel. Leider gab es vom Hersteller keine Haube zu diesem Rumpf. Es wurde lange nach einem passenden Teil gesucht und schließlich auch bei …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 9/2020 des MFI Magazins.

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