Milan

Ein Leistungssegler in Holzbauweise von robbe Modellsport

Mit dem Milan hat robbe wieder ein Modell im Programm, das ansprechend aussieht und wie sich herausstellt auch tolle Flugleistungen mit sich bringt. Das Modell gibt es klassischen Holzbaukasten und seit einiger Zeit auch in einer ARF-Version. Die ARF-Variante, die hier auch vorgestellt wird, wurde komplett mit allen Komponenten von robbe ausgestattet. Warum ist das erwähnenswert? Weil hier der Hersteller komplett alles bietet und einem Einsteiger oder weniger geübten Modellbauer, die Auslegung mit den richtigen Komponenten leichter macht. Und obwohl sich der Bauaufwand beim Milan ARF in Grenzen hält, ist es doch ein Modell für Fortgeschrittene. Man sollte sich im Aubau und Anschließen der RC-Komponenten etwas auskennen, um später ein sicher funktionierendes RC-Flugmodell zu bekommen. Als Elektro-Segelflugmodell ausglegt ist man dazu auch noch autarkt und der Vierklappen-Flügel ermöglicht es dem Aufsteiger, sich mit den Mehr an Ruderfunktionen und Landeklappen vertraut zu machen. Dazu hat der Milan eine schöne Größe und ist mit zwei Metern Spannweite auch nicht zu klein. Eine schöne Rumpfform und eine elegante Tragfläche machen ein stimmiges Bild. Ein schöner Elektro-Segler für Ein- und Umsteiger ­…

Was bekommt man

Grundsätzlich kann man sagen, dass man mit dem Milan eine absolut klassische Holzkonstruktion vor sich hat. Ein geräumiger sehr stabiler Kastenrumpf mit Spanten und Verstärkungen aus Holz. Am Rumpf wurden die meisten Kontaktstellen mit Leim verklebt. An den Tragflächenteilen und Leitwerken jedoch wurde viel mit Sekundenklebstoff gearbeitet. Die Leitwerke aus Stäbchen aufgebaut und eine Rippenfläche mit Teilbeplankung. Und dabei ist die Fläche noch dreiteilig, was den Milan transportfreundlich macht. Die Flächensteckung wird durch 5 mm-CfK-Rundstäbe gehalten und mit 10 mm runden Magneten gesichert. Alle Teile sind gelasert, was zum Teil noch deutlich an den Brandspuren erkennbar ist. Das Farbdesign ist eher etwas Retro, aber sehr gut erkennbar und nicht langweilig. Die Bespannung mit Oralight ist sauber aufgebracht und man findet nirgends Bläschen oder Ablösugen. Der Milan ist vorbereitet für den Einbau eines Brushless-Motors. Auch Seiten- und Höhenleitwerk sind demontierbar, allerdings beide Komponenten nur gemeinsam. Der Vier-Klappenflügel bietet durch die Querruder beste Manövrierbarkeit und Lande- bzw. Wölbklappen helfen nicht nur bei der Landung, sondern vor allem beim Verwölben des Profils, was die Thermik-Leistung deutlich erhöht und natürlich auch den Langsamflug begünstigt. Alle notwendigen Kleinteile liegen bei. Eine farbig gedruckte Montageanleitung mit Hinweisen und Einstelltips runden den Baukasten.

Höhen- und Seitenleitwerk vor dem Zusammenbau. Die Leitwerke sind in Stäbchenbauweise sauber aufgebaut und aufwendig bespannt. Die Ruder sind direkt mit der Bügelfolie angeschlagen.

Welche Komponenten werden noch benötigt

Um den Milan in die Luft zu bekommen müssen noch die RC- und Antriebskomponenten erworben werden. Hier hat robbe alles passend im Programm. Verbaut werden im Asechs kleine Rovor robbe Analog-Servos mit je 9 g. Diese haben eine Stellkraft von etwas über einem Kilogramm was selbst mit etwas Verlust gerechnet immer noch ausreichend für solch eine Segelflugmodell ist. Der Roxxy 2834-10 mit 850KV Brushless-Motor dient als Antrieb für eine 11 x 8″ Klappluftschraube. Ein einfacher Regler und ein 3s LiPo mit 2.100 mAh runden den Antriebsstrang ab. Als Empfänger kommt ein Graupner GR-16 zum Einsatz. Dieser hat acht Kanäle und ist somit ausreichend. Ein paar Kabelverlängerungen sind noch notwendig, um die Flächenservos bis in den Rumpf zu verbinden. Alle Komponenten sind passend und sprengen den finanziellen Auswand für ein solches Modell nicht.

Die Leitwerksauflage und die Stiftbohrungen für die Leitwerksaufnahme passen exakt. Hier muss nicht nachgearbeitet werden.

Fertigstellung der Tragflächen

Wie bereits erwähnt sind die Tragflächen bis auf den Einbau der Servos fertig. Die durchgehende D-Box der Tragflächen macht diese enorm stabil und auch die Beplankung in der Mitte, wo die Fläche auf den Rumpf aufliegt ist oben und unten durchgehend. Die Steckung der beiden Tragflächen-Ohren sind exakt eingebaut und die Anschlußrippen passen gut. Sicherung der Tragflächen erfolgt durch 10 mm große runde Magnete, welche im Normalfall auch gut halten. Für den, der mit dem Milan etwas in der Luft »rumturnen« will, empfiehlt sich, die Flächen mit
etwas Klebeband zu sichern.

Die Querruder und Landeklappen sind durchgängig und nicht an der Steckung abgesetzt. Die Verbindung der Querruder-Servos an der Flächensteckung erfolgt mit gesicherten Servo-Steckern. Wer möchte kann hier natürlich auch ein Stecker mit Buchse nach Wahl fest verkleben.

Die Servorschächte werden mit vier Holzschrauben befestigt. Auf der Rückseite werden die Servos in dafür vorgesehene Vorrichtungen geschraubt. Erst wenn die Servos verschraubt sind, werden die Servorahmen stabil. Alle vier Servos der Fläche, Querruder wie Wölbklappe bzw. Landeklappe, sind nach dem gleichen Schema befestigt. Die Länge der Servoarme müssen so gewählt werden, das genügend Überstand gewährleistet ist und der Servoarm weit genug aus dem Servoschacht herausschaut, um möglichst den vollen Ruderausschlag zu gewährleisten. Die mitgelieferten Ruderhörner sind aus 1,5 mm-Sperrholz. Diese sind zusätzlich auf einer Seite mit Kohle-Glas-Gewebe überzügen. Das macht diese natürlich erheblich stabiler und vermindert das Ausschlagen der Bohrung des Bowdenzugs. Die Querruder des Milan sind unten

Auch die Qurruder sind mit der Bespannfolie angeschlagen. Die Flächen-Steckung mit den 6 mm-CfK-Rundstäben passen gut. Die Magnete sorgen für den nötigen Halt im Flug.

angeschlagen und direkt mit der Folie angebügelt. Der Spalt an den Querrudern und Landeklappen kann mit Spaltabdeckband abgeklebt werden. Ist aber kein Muss. Welche Vor- oder Nachteile dies bringt würde hier den Rahmen sprengen. Beim Einbau der Flächenservos muss natürlich die Null-Lage vorher eingestellt werden, um nach dem Einbau die richtigen und vollen Ausschläge zu bekommen. Bei den Querrudern muss der Servo-Arm natürlich 90° haben, um in beiden Richtungen gleiche Ausschläge zu erreichen. Bei den Landeklappen müssen die Servoarme leicht Ritung Klappe geneigt als Ausgangsstellung haben. Nur so erreicht man später die annähernd 90° Vollausschlag.

Über zwei kleine CfK-Stifte mit 3 mm wird das Leitwerk gerichtet am Heck gesteckt. Die eigentliche Befestigung übernimmt eine lange M3-Stahlschraube, die von unten in eine Einschlagmutter geschraubt wird.

Die Flächenbefestigung

Die M6-Nylonschraube für die Flächenbefestigung liegt laut Baubeschreibung oben auf. Das funktioniert zwar, sieht aber nicht gerade professionell aus. Daher wurde die Schraubenkopf bis auf einen Millimeter Überstand versenkt. Dazu wurde die bereits vorhandene Bohrung aufgebohrt. Keine Sorge, hier sind mehrere Lagen Sperrholz miteinenader verklebt. Also mehr …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 4/2021 des MFI Magazins

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