KONTRONIK – KOLIBRI 140 HV-I und 90 HV-I

Nach dem Bericht über den KONTRONIK COOL KOSMIK 250 HV (siehe MFI 05/2019) schaut sich unser Autor Markus Prager die nächsten beiden Highlights der Firma KONTRONIK, den neuen Drehzahlsteller (Regler) KOLIBRI 140 HV-I und 90 HV-I an. Die Firma KONTRONIK bewirbt die neuen Drehzahlsteller mit »Superhelden«. Da wollen wir den neuen Heroes doch gleich mal auf den Zahn fühlen.

Schon bei der Bezeichnung fängt es an, interessant zu werden. Denn das »I« hinter der Hochvoltbezeichnung HV zeigt eine integrierte Telemetrie für die Senderhersteller Futaba, Jeti, Multiplex und Graupner an und selbst mit den recht seltenen Mikado-Sender funktioniert die Telemetrie. Beide Drehzahlsteller sind mit einer höchstentwickelten Regler-Software und der Modus-Programmierung ausgestattet. Dies bietet ein schnelles und komfortables Anpassen des Drehzahlsteller an das jeweilige Modell an.

Die neuen Superhelden

KOLIBRI 140HV-I

Gehen wir dann gleich in medias res und fangen mit dem Flaggschiff der der beiden Drehzahlsteller an. Man öffnet die Verpackung und es lacht einen ein zweiteiliges Aluminium-Gehäuse in schwarz und diesem klassisch kräftigen KONTRONIK-Rot an. An erster Stelle kann das sehr geringe Gewicht von 173 Gramm (gewogen) mit allen Kabeln genannt werden. Das Ganze in einem extrem hochwertigen Alu-Gehäuse, mit einem Lüfter ausgestattet und an 12s mit bis zu 140 Ampere belastbar, ist ein absoluter Top Wert! Mit dem KOLIBRI 140 HV-I hat KONTRONIK den aktuellen High End-Bereich bei den kleineren Drehzahlstellern bis 175 Gramm definiert. Bereits auf den ersten Blick wird klar, dass der KOLIBRI 140HV-I ein starkes Stück ist. Der 140 HV-I ist dauerstromfest bis 140 A und das bei bis zu 12s LiPo Akkus, das sind 6.200 Watt Dauerleistung!

Der KOLIBRI 140 HV-I mit seinem edlen geschraubten Gehäuse aus eloxiertem Aluminium von der Vorderseite

elte Gehäuse ist mit dem KOLIBRI 140 LV-I (bis 6s Akkus) nahezu identisch. Lediglich die Befestigung mit vier Schraublöchern ist noch besser geworden und ermöglicht eine stabile Befestigung im Modell. Dazu ist das schwarze Gehäuse in einem sehr edlen matt Schwarz gehalten. Die Kühlrippen sind oberhalb des schwarzen Gehäuses. Selbstverständlich ist es nicht nur ein »einfaches« Drehzahlsteller-Gehäuse, sondern ist essenzieller Bestandteil des gesamten Steller / Regler-Konzepts. Trotz eines extrem guten Wirkungsgrads entsteht bei diesen Leistungsdimensionen
eine gewisse Erwärmung bei den 6.200 Watt Dauerleistung. Bei einem 12s Antrieb mit 44,4 Volt Lastspannung und 140 A fallen bei einem hervorragenden Regler-Wirkungsgrad von 98 % immerhin 124 Watt an Verlustwärme an. Das hat mancher Modellbauer nicht als Lötkolben im Hobbyraum. Diese Erwärmung, die hauptsächlich im Leistungsteil des Reglers anfällt, wird direkt auf das eloxierte Aluminiumgehäuse übertragen. Ein Lüfter, der immer mit einer Grunddrehzahl läuft, lässt den Drehzahlsteller selbst in schwierigen Einbausituation nicht zum Schwitzen kommen. Eigentlich ist der KONTRONIK KOLIBRI 140 HV-I viel zu edel um ihn unter der Motorhaube zu verstecken.

Die beiden »Superhelden« KOLIBRI 140 HV-I und 90 HV-I von KONTRONIK im Auslieferungszustand.

Auf der elektrischen Seite zieren zwei konventionelle Kondensatoren mit 330 Mikrofarad den Regler-Eingang, die der 6s 140 LV-I KOLIBRI nicht hat. Hier sieht man auch klar die Firmenphilosophie von KONTRONIK. Es werden nicht einfach nur ein paar Hochvolt-MOSFET verbaut und fertig ist das neue Produkt, nein es wird Entwicklungskapazität und Ingenieurswissen investiert, um ein perfektes Produkt auf den Markt zu bringen.

BEC (beide Drehzahlsteller identisch)

10 A Dauer und bis zu 30 A kurzzeitige Strombelastbarkeit, verspricht die Produktbeschreibung von KONTRONIK und was KONTRONIK verspricht, ist natürlich auch drin. Was mir besonders gefällt, dass Master BEC-Kabel (gleichzeitig Gaskanal) am Drehzahlsteller fest verlötet ist. Das ist für hohe BEC Ströme perfekt! Achtung, ab 5 A muss ein zweites BEC-Kabel für eine Stromaufteilung am Empfänger verwendet werden. Die beigelegten Servokabel sind von sehr hoher Qualität (made in Germany) und die Kontakte haben eine hohe Spannkraft.

Der KOLIBRI 90 HV-I ausgepackt mit Blick auf das Leistungsteil.

KONTRONIK empfiehlt in der Bedienungsanleitung auf jeden Fall einen Empfänger-Akku mit dem BEC als Puffer parallel zu schalten. Im Gespräch mit den Spezialisten von KONTRONIK wird dann klar, der Puffer unterstützt nicht nur die Stromaufnahme der Servos. Wird das Ruder mit großer Kraft in die neutrale Position gedrückt, erzeugt das Servo beim Abbremsen des Ruders elektrische Energie. Je größer Ruder und Servo ausfallen, umso größer ist natürlich auch diese Energiemenge und das puffert solch ein Akku ebenfalls. Noch besser ist allerdings ein Puffer mit Kondensatoren. Diese sind verschleißfrei und benötigen keine Pflege. Die Firma R²Prototyping aus der Schweiz bietet solch eine fertig konfektionierte Kondensatoreinheit speziell für den Modellbau an. Diese nennt sich R2-BUF-325-RTFV4 und ist mit drei-Stück 50 F Pufferkondensatoren ausgestattet und wird von vielen Internetshops im Netz angeboten.

Der KOLIBRI 90 HV-I ausgepackt mit Blick auf die Regelelektronik. Fertigung von höchster Präzision. Wer gute Augen hat, erkennt die vergoldeten Punkte auf der Platine wo keine Bauteile aufgelötet sind.

KOLIBRI 90 HV-

Der Kleinere der beiden neuen »Superhelden« wird in derselben Verpackung wie der große 140 HV-I ausgeliefert. Auch hier kann ein sehr geringes Gewicht von 111 Gramm (gewogen) mit allen
Kabeln genannt werden. Vom technischen Aufbau ist er so aufwendig und perfekt wie der große 140 HV-I. Das beinhaltet den zweistöckigen gesteckten Aufbau. Das Leistungsteil hat auf beiden Seiten Kühlkörper. Die Stellerseite zum Leistungsteil ist mit einer Metallkappe abgeschirmt, zusätzlich werden empfindliche elektronische Bauteile von Metallgehäuse geführt und gehalten. Integrierter Antiblitz. Gegenüber der 90 LV-I-Variante vergrößerte Kondensatoren am Akkuanschluss. Höchster Industriestandart von Platinen, Bestückung und …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 3/2021 des MFI Magazins

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