Fliegen trotz Corona und mit Sicherheitsabstand

Hangflug am Hochzeigerhaus

Das Haus liegt mitten in der alpinen Natur, sehr ruhig und weit abseits vom sonst üblichen Touristentrubel. Mit dem Pkw ist die Anreise direkt bis zum Haus möglich.

Sollen wir fahren, oder doch besser nicht? Diese Frage stellte sich immer wieder vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Die Idee war, wieder einige schöne Hangflugtage am Hochzeigerhaus im Pitztal zu verbringen. Aus Sicherheitsgründen wurde ja die sonst dort immer durchgeführte und organisierte Hangflugwoche der MFI abgesagt. Aber wie sieht es denn mit Einzelbuchungen aus, und könnte man auch kurzfristig stornieren? Stefan Sailer, Betreiber des Hochzeigerhauses war kulant und offen: »Klar haben wir geöffnet und du kannst auch kurzfristig kostenlos stornieren. Wir sind da flexibel.«, hieß es seitens des Betreibers und seines Teams, »und natürlich haben wir ein Hygienekonzept und Maßnahmen zum Abstand und der Hygiene.« Prima, also hieß es die Modelle vorzubereiten und einzupacken. Die gute Organisation zeigte sich bei der Ankunft vor Ort: Abstandsregeln, Desinfektionsspender, zusätzliche Reinigungskräfte, etc. Auf die notwendige Einzeldisziplin und Rücksicht aufeinander wurde natürlich auch gesetzt; und (fast) jeder hielt sich dran. Alles gut also? Ja, denn sogar das Wetter war in dieser Woche spitzenmäßig und diese besonderen Bedingungen konnten auch noch andere passionierte Hangflieger genießen.

Flieger waren dieses Mal genug da. Die Wetterbedingungen waren optimal. Einige breiteten ihren Flugzeugpark morgens vor dem Hochzeigerhaus aus und wählten dann aus dem Angebot für die unterschiedlichen thermischen Bedingungen den passenden »Flieger der Stunde« aus.

Ein Riesenvorteil für Modellflieger am Hochzeigerhaus ist, dass das Fliegen direkt am Haus möglich ist. Wer möchte, kann aber auch mit dem Sessellift hinauf zum Berg Sechszeiger. Die zwei Kilometer zur Station wird man auf Nachfrage mit dem Bulli gebracht. Dort oben auf 2.400 Metern eröffnet sich ein gewaltiges alpines Panorama. Fliegen ist in alle Himmelsrichtungen möglich, als Landefläche wird jedoch die Skipiste nach Südwesten genutzt. Sie ist am Beginn noch relativ eben und nahezu steinfrei. Modelle bis maximal vier Meter Spannweite haben sich bewährt, allein schon aufgrund des Materialtransports auf dem Sessellift. Ein tolles Erlebnis ist das Modellfliegen dort oben zweifelsfrei.

Gestartet wird direkt am Haus, es gibt aber auch diverse Ausweichflächen. Der Handstart ist die übliche Startmethode, es steht aber auch eine Gummiflitsche für die schnelleren Modelle bereit. Eine Hangkante im eigentlichen Sinne gibt es nicht.

Hauptsächlich wird aber in 1.900 m Höhe direkt vor der Unterkunft geflogen. Auch hier ist die Alpenkulisse beeindruckend. Äußerst vorteilhaft ist, dass der Skikeller im Sommer zum Abstellraum mit entsprechenden Gestellen für die Aufnahme von Modellflugzeugen umfunktioniert ist. Die Modelle lagern hier fertig aufgebaut und einsatzklar. Ladestationen und Basteltische für die schnelle Reparatur gibt es hier ebenso. Und keine 50 Meter und man steht direkt am Hang. Der Handstart ist die übliche Startmethode, es steht aber auch eine Gummiflitsche bereit. Alpiner Hangflug beinhaltet in der Regel auch immer ein etwas sportlicheres Landen der Modelle; nicht nur wegen der Höhe über NN. Die Landefläche liegt aber direkt vor einem. Wird hangaufwärts gelandet, erscheint sie endlos lang. Sie ist etwa 80 m breit und hat ein Gefälle von rund 30 Grad. Diese Bergwiese ist eine reine Heuwiese und frei von Steinen und Kuhtritten. Mit Schäumlingen und leichteren Modellen kann sogar parallel zum Hang gelandet werden. Eine Hangkante im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Die Bergwiese reicht bis zur Talstation des Lifts ca. 500 m unterhalb der Startstelle, also sind optimale und ständige Außenlandemöglichkeiten immer gegeben. Super Bedingungen also.

Entspannung pur. Man kann auch mal nicht fliegen und nur die anderen Modelle in der Bergatmosphäre bewundern.

Und die mitgereisten Familienmitglieder? Für sie gibt es eine Vielzahl an alternativen Freizeitmöglichkeiten direkt ab Unterkunft. Die Wandermöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt und die Ziele zu den umliegenden Gipfeln auch für Ungeübte gut erreichbar. Es bietet sich an, nach dem Frühstück eine kleine Wandertour zu machen und dann am frühen Nachmittag, wenn die Thermik aufsteigt, wieder zurück am Startplatz zu sein. Selbst für mitreisende Kinder wird ausreichend Abwechslung geboten. Der Naturerlebnispark mit Klettermöglichkeiten und kleinem Streichelzoo ist in 30 Gehminuten erreicht und bietet Spiel und Spaß für die Kleinen. Eine professionelle Kinderbetreuung durch die Betreiberfamilie ist ebenso möglich. Und für die etwas Größeren versprechen die sogenannten »Zirbencarts« rasante Action, wenn mit ihnen den Berg herabgefahren wird. …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 11/2020 des MFI Magazins.

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