Do 17 Z2 – Die große Dornier nach einem Bauplan

Ich wollte schon immer ein mehrmotoriges Flugzeug bauen. Da die Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg meiner Meinung nach die schönsten sind, habe ich mir ein entsprechendes Buch genommen und durchgeblättert, was da so in Frage kommt. Ich entschied mich für eine Messerschmitt Bf 110. Mit dem Vorhaben fuhr ich zu meinem Fliegerkamerad Günther Geschwandtner. Der baut zwar nur Fesselflugzeuge, hat aber schon sehr viele WW2-Modelle gebaut. Ich erzählte ihm von meinem Plan, eine 110 zu bauen. Er sah mich etwas skeptisch an und sagte, dass er nicht weiß, wie die fliegt, er aber schon zwei Do 17 gebaut hat, die fantastisch fliegen. Zudem hatte noch einen Bauplan von einer Do 17.

Oje, habe ich gedacht, du hast dir die Me 110 ausgesucht, weil da die Kabinenhaube recht einfach zu bauen ist und jetzt so was. Ich hab den Bauplan mit nach Hause genommen (Spannweite 1,6 m) und mir das mal in Ruhe angesehen. Der Vorteil war hier beim Flächenbau, dass man keine Helling braucht, da die Fläche oben gerade ist. Nach reiflicher Überlegung stand fest, ich baue eine Do 17 Z2. Dann kam die Frage auf, welche Spannweite? 3,6 m wäre ja ganz toll. Also habe ich den Maßstab umgerechnet und mit Entsetzen festgestellt, dass der Rumpf dann 3,3 m lang wird, passt also nicht in meinen Anhänger. Somit entschied ich mich für 3 m Spannweite. Doch wo bekomme ich jetzt den Bauplan auf die Größe vergrößert? Irgendwann habe ich mit meinem Fliegerkameraden Gernot Marx vom FMCAO gesprochen, wir kennen uns schon sehr lange und treffen uns regelmäßig zu unseren Flugtagen. Er gab mir die Telefonnummer von Bernd Knaus in Offenheim und ich schickte ihm die Originalpläne, mit der Bitte, mir von jedem Plan zwei vergrößerte zu machen.

Dann kam der Flugtag in Göttingen. Da traf ich Stefan Völker, ein begnadeter Modellbauer und einer unserer besten Piloten. Ihm berichtete ich von meinem Plan und er gab mir einige hilfreiche Tipps und bot mir an, mit den Pläne bei ihm zu Hause vorbei zu kommen. Auch HAWE hatte ein Stand in Göttingen und ich konnte Bernd Liesecke von meinem Vorhaben erzählen. Er empfahl mir bei der Größe ein pneumatisches Fahrwerk. Ich habe von ihm schon einige Fahrwerke in anderen Flugzeugen verbaut und noch nie Probleme. Also stand schon mal fest, es kommt ein Fahrwerk von HAWE rein. Er bat mich noch, ihm eine Zeichnung vom Fahrwerk zu schicken.

Dann kamen endlich die Baupläne in einer hervorragenden Qualität. Sofort wurde Stefan Völker angerufen und mit ihm ein Treffen vereinbart. Von so einem erfahrenen Modellbauer kann man sehr viel lernen. Stefan gab mir einige Tipps über Dicke und Qualität des Balsaholzes (hart, mittel, weich) und wo man es am besten verwendet. Mein Plan war, die Servos für die Höhenruder in die Dämpfungsflosse einzubauen. Auch da hatte Stefan die bessere Idee, die Servos ziemlich weit vorn im Rumpf zu positionieren und die Ruder mit einem 5 mm-Kohlerohr anzulenken. In das Kohlerohr passt genau eine 3 mm-Gewindestange, die man mit UHU Endfest einklebt. Später gab mir Wolfgang Klühr, auch ein erfahrener Modellbauer und einer der besten Piloten, mein Vereinskamerad und guter Freund, den Rat, über die Enden vom Kohlestab ein Alurohr zu harzen, damit der Kohlestab nicht aufspleißt. Bei Stefan alles notiert, dann wieder nach Hause.

Am nächsten Tag wurden die Kohlerohre im Drachenshop und ein Schwung Holz bei Sperrholz Zembrod bestellt. Sie liefern schnell und erstklassige Qualität. Dann hab ich die Baupläne mit auf unseren Flugplatz genommen, um vielleicht noch ein paar Ratschläge von unseren Modellbauern zu bekommen. Ich sah mich schon wochenlang an der Dekupiersäge und Schleifmaschine sitzen, um Spanten und Rippen auszuschneiden. Irgendwann kam unser 1. Flugleiter Rüdiger Spohr auf mich zu und sagte, es wäre mit Sicherheit einfacher, wenn man Rippen und Spanten auf der Fräse herstellen würde. Sein Sohn Alex könnte das Programm dafür schreiben.

Gesagt, getan, Alex angerufen und ihm den Originalplan, Maßstab und Spannweite geschickt. Es dauerte nicht lange und die ersten Dateien kamen, wo ich mir am PC alles in 3D ansehen konnte. Wir haben noch einige Details besprochen und einige Tage später rief Rüdiger an und brachte mir die frohe Nachricht »die CD ist da, ich werde jetzt passendes Holz kaufen, dann gehts los«. Nach einiger Zeit dann der Anruf »habe fertig«. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen. Es war alles hervorragend, sämtliche Rippen und Spanten in einer super Qualität, alle Aussparungen für Holme und Riegel, fix und fertig. Vielen, vielen Dank an euch zwei.

Der Rumpf
Der Bauplan der Rumpfdraufsicht wurde einem geraden und flachen Baubrett fixiert. Alex hatte an die Rumpfspanten direkt eine Helling angezeichnet. An die Helling unten rechts und links eine 10 mm-Kiefernleiste geklebt und die Spanten durch den Bauplan auf dem Baubrett verschraubt. Die Aussparungen für die Riegel noch vorsichtig mit der Feile nachgearbeitet und die Riegel verklebt. Jetzt sieht man schon, dass es ein Flugzeug wird. Den Rumpf hab ich mit 3 mm weichem Balsaholz beplankt. Die Kabinenhaube, die später zum Abnehmen ist, mit 1 mm-Sperrholz. Für das hintere Teil der Kabinenhaube hab ich ein Formteil aus Depron hergestellt und mit GfK-Matte und Harz verklebt.

Wenn der Harz hart ist, gibt man vorsichtig Verdünnung auf das Depron, dadurch löst es sich auf und das GfK-Teil bleibt übrig. Anschließend verschleifen, die Aussparungen reinschneiden und mit der Kabinenhaube verkleben. Das Servobrett für beide Höhenruderservos einharzen und die 5 mm-Kohlerohre für die Höhenruder passend ablängen und in die Rohre …

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 4/2023 MFI Magazin.

Kommentare sind geschlossen.