3D-Drucken mit Resin

Im 3D-Druck gibt es zwei gängige Produktionsarten. Beim Fused Deposition Modeling (FDM, deutsch Schmelzschichtung) wird das Druckobjekt mit einem Filament aus schmelzfähigem Kunststoff aufgebaut. Diese FDM-Drucker stellen den Löwenanteil in den Hobby-Werkstätten dar. Die SLA-Drucker (Stereolithografie) sind etwas seltener anzutreffen, das Fertigungsverfahren unterscheidet sich auch stark von FDM-Druckern, denn hier härtet ein Laser die Struktur in einem mit flüssigem Harz gefüllten Behältnis aus. Daniel Klüh stellt den SLA-Drucker Elegoo Mars vor.

ELEGOO MARS

Nachdem ich nun dutzende von FDM-Druckern getestet habe und die »Druckstraße« mit Fluggeräten und Schiffen ausgelastet ist, musste mal wieder ein SLA-Drucker her. Ich bin seit dem Erwerb eines der ersten dieser Drucker immer noch kein überzeugter Fan dieser Technologie. In meinen Augen fallen noch zu viele Nachteile teilweise sehr stark ins Gewicht. Da wäre das gesundheitsschädliche flüssige Resin, das meistens auch noch ziemlich stinkt. Und dann hat man auch noch die Sauerei mit den Harzresten nach dem Druck. Dazu kommt der eingeschränkte Druckraum bei den erschwinglichen Versionen der SLA-Drucker und das recht teure Resin.

Im Lieferumfang ist alles dabei, was man für den ersten Druck benötigt. Nur das Resin muss separat geordert werden. Die Einweg-Masken sollten allerdings gleich gegen höherwertige FFP2 oder FFP3-Masken getauscht werden.

Der große Vorteil der Stereolithografie-Drucker ist eindeutig die hohe Auflösung und Detaillierung der Druckobjekte. Der Elegoo Mars läuft seit mehr als einem Jahr bei mir und hat eine sehr hohe Anzahl an Druckstunden hinter sich. Somit kann ich einen Langzeitbericht abliefern. Momentan sieht man Angebote zwischen 140 und 155 Euro, das macht den Einstieg in den LCD / SLA-Druck auch nochmal attraktiver. Ein weiterer Vorteil eines Geräts, das schon länger auf dem Markt ist, ist die große Community – Hilfe ist also beinahe garantiert. In einer der kommenden Ausgaben der MFI werde ich auch das »Wash & Cure« von Anycbic vorstellen, mit dem die Sauerei um den SLA-Druck ein klein wenig reduziert wird.

Die beiden Matrosen für ein Schiffchen sind gerade einmal 24 mm klein.
Unboxing Elegoo Mars

Der Mars kommt sehr gut verpackt beim Kunden an – man sollte direkt einen gelben Sack für die Unmengen an Schaumstoff bereithalten. Nicht gerade umweltfreundlich verpackt, aber sicher. Alle Bauteile sind innen und außen so gut verpackt und gepolstert, dass es fast unmöglich ist, dass etwas zu Bruch geht! Grundsätzlich packt man hier ein Fertiggerät aus, es gibt nichts mehr zu montieren. Das für den SLA-Druck obligatorische Zubehör liegt ebenfalls anbei. Das wichtigste ist der Plastikspachtel, mit dem man die Druckobjekte ohne Kratzer von der Druckplattform lösen kann. Einmaltrichter mit Resin-Filter und etwas Werkzeug kommen ebenfalls zum Vorschein. Weiter findet man eine kleine Zange, mit der man die Support-Strukturen abschneiden kann sowie die dringend notwendigen Einweg-Handschuhe und Maske.

Beeindruckende Details. Die Schrift ist gestochen scharf.

Der Elegoo Mars gilt gemeinhin als eine Art Referenz für Einsteiger in den SLA-Druck. Das Druckvolumen ist mit 120 x 68 x 155 mm nicht gerade üppig, aber für den Einstieg durchaus ausreichend. Das 2K HD LC-Display lässt eine Auflösung von 2.560 x 1.440 und arbeitet mit einer Schichtdicke zwischen 0,01 bis 0,2 mm. Die Druckgeschwindigkeit kann mit monochromen LCD bei einer Druckgeschwindigkeit von 22,5 mm / h nicht mithalten, muss es aber als Einsteigergerät auch nicht. Ein 3,5“-Farbtouchscreen ist mit von der Partie. Das Menü ist sehr übersichtlich und einfach gehalten, kommt allerdings in Englisch daher. Das stellt aber vermutlich keine Hürde dar. Das Gerät verfügt zudem über gut hörbare Lüfter, aufgrund der Resin-Dämpfe ist der Drucker aber ohnehin nur bedingt für den Wohnbereich geeignet.

Die F-16 mit ihren Supportstreben entsteigt dem Resinbad.

Nochmal ein ganz dringender Hinweis: Handschuhe und Maske liegen nicht wegen Corona anbei! Das flüssige Resin ist besonders aufgrund der Dämpfe gesundheitsschädlich! Man sollte daher den Raum sehr gut belüften, auch wenn man ein weniger stinkendes Harz benutzt. Jedes Resin dünstet aus! Zudem sollte man jeglichen Hautkontakt im nicht ausgehärteten Zustand meiden. Daher: Handschuhe und Maske benutzen! Allerdings sollte man nicht so sehr auf die dünnnen »Papiertüten« setzen, sondern sich die besseren FFP2- oder FFP3-Masken beschaffen. Mittlerweile sind wir ja …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 3/2021 des MFI Magazins.

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