Su-31 von Delro mit 160er Vierzylinder von 3W

Christian Lang beschreibt die lange Geschichte seiner Delro Su-31, die er zunächst im Rohbau an einen Fliegerkollegen veräußerte, um sie dann Jahre später – immer noch im Rohbau befindlich – wieder zurückzukaufen und fertig zu bauen.

Wer kennt es nicht? Voller Begeisterung wird ein neues Modell angeschafft und sofort freudig mit dem Bau begonnen. Dann kommt irgendwas dazwischen und der Weiterbau wird erstmal zurückgestellt. So ging es mir mit der Su-31- sogar so weit, dass ich den gewebebeschichteten Rohbau nach vielen Jahren verkauft habe. Aktuellere große Kunstflugmodelle waren einfach interessanter. Schon lange habe ich davon geträumt, mal einen Vierzylinder-Boxer zu besitzen. Der Kauf ist aber immer am Budget gescheitert. Eines Tages sah ich dann eine Annonce über einen neuwertigen 3W-160B4 zu einem sehr fairen Preis. Der wurde also erst mal angeschafft und erst dann überlegt, welches Modell dazu passen könnte.

Da der Motor im Vergleich zu aktuellen Vierzylindern dieser Größe vergleichsweise schwer ist, würde ein Vorbild mit kurzer Nase aus Schwerpunktgründen vorteilhaft sein. Sofort fiel mir da wieder der Rohbau der Su-31 ein. Also fragte ich beim Käufer nach, was aus dem Modell geworden ist, hatte ich doch gesehen, dass auch er sie schon vor längerer Zeit zum Verkauf angeboten hatte. Sie war noch da und wir wurden uns schnell handelseinig. Einen angefangenen Bausatz zu kaufen, ist nicht immer so die beste Idee – je nachdem, was der Erbauer so damit angestellt hat. In dem Fall war ich es ja selbst, so dass keine Probleme zu erwarten waren. 

Vier- statt Zweizylinder

Damals hatte ich für das Modell einen Zweizylinder vorgesehen, weswegen der Motordom für den Vierzylinder deutlich zu lang war. Kürzen ist natürlich einfacher als Verlängern, so dass das Abschneiden mit der kleinen Trennscheibe gleich als erstes erledigt wurde. Ein neuer Motorspant war schnell ausgesägt, eingepasst und unter Verwendung von mit Baumwollflocken eingedicktem Laminierharz verklebt. Die Position des Motors wurde gründlich vermessen und dann der Motor erstmal provisorisch angeschraubt. Der Motordom wurde damals vom Hersteller oben dem Rumpfoberteil entsprechend gerade weitergeführt. Das lässt einen auf den ersten Blick denken, der Motor würde zu weit unten sitzen. Dem ist aber nicht so. Natürlich sitzt der Spinner genau mittig in der Motorhaube. Als nächstes mussten die beiden Krümmer passend zum Modell umgearbeitet werden. Überflüssiges wurde abgesägt und unter Verwendung von Rohrstücken von Krumscheid passend zusammengelötet und verputzt. Wegen der Position der Flügelsteckung ist es erforderlich die Schalldämpfer leicht schräg nach hinten oben zu positionieren. Hierfür bietet der Rumpf genug Platz. 

Die Tankbefestigung für Rauch- und Kraftstofftank sowie die Servohalterung für das Seitenruder hatte ich damals schon fertiggestellt. Hier musste also nur noch überlegt werden, wo Gas- und Chokeservo verortet werden sollten. Direkt hinter den Tanks war Platz genug und die Teile für eine Servohalterung schnell auf der CNC-Fräse hergestellt. Das Thema Motorkühlung ist für so ein Triebwerk natürlich überlebenswichtig und muss gründlich durchdacht werden. Ein horizontales Trennbrett um die Zylinder herum ist schonmal eine gute Basis. Zu- und Abluft müssen in einem guten Verhältnis stehen, um einen Wärmestau zu verhindern. Als erstes wurde dazu die Motorhaube horizontal geteilt; in diesem Fall entlang der angeformten Blechstöße. Weiterhin wurde der Motor oberhalb des Trennbretts regelrecht eingepackt, um später die Kühlluft durch die Lücken zwischen den Zylindern der Sternmotorattrappe von Engel gezielt zuzuführen. Zusätzlich habe ich noch aus zwei leichten Kunststoffrohren zwischen den oberen Zylindern der Sternmotorattrappe Kühlluftführungen für die hinteren Zylindererstellt. Sämtliche Lufthutzen an der Motorhaube und der Ölkühler unten im Rumpf hinten wurden geöffnet, um für reichlich Abluft zu sorgen. Zur Sicherheit wird die Temperatur der beiden hinteren Zylinder noch via UniLog2-Telemetrie überwacht. 

Zwischenzeitlich habe ich den Motor natürlich auch mal auf den Prüfstand geschraubt, um zu überprüfen, ob die Anschaffung ihr Geld wert war. Er sprang vollkommen unkompliziert an und überzeugte mich wie erwartet durch seidenweichen Motorlauf und eine tolle Gasannahme. So motiviert machte das Weiterbauen Spaß. Der sehr gut passende Kabinenhaubenrahmen wurde mit Laschen zum Verschrauben versehen und …

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 6/2024 MFI Magazin.

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