Die Klemm-Daimler L20 aus der Feder von Hanns Klemm war das erste Flugzeug aus der Produktion der Firma Leichtflugzeugbau Klemm. Heimo Stadlbauer stellt seine Geschichte vor.
Hanns Klemm (1885 bis 1961) war als Konstrukteur der Inbegriff für zuverlässige und problemlose Leichtflugzeuge und der »Vater des Sportflugzeugs«. Nach seinen ersten Erfahrungen im Flugzeugbau, die er sich bei Dornier und Heinkel aneignen konnte, setzte er seine weitere Karriere als Chefkonstrukteur und Leiter der Flugzeugbauabteilung bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) in Sindelfingen fort. Nach einigen Konstruktionen wie z. B. L11, 14 und 15 wandte er sich ab 1922 der Daimler L20 zu. Drei Prototypen Daimler L20A1 und eine Vorserienmaschine Daimler L20B1 entstanden im DMG-Werk Sindelfingen 1924/25 und nahmen mit großem Erfolg am Deutschen Rundflug 1925 teil. Zu einem Serienbau der serienreifen Daimler L20B1 kam es bei DMG allerdings nicht mehr, da sich Daimler und Benz nach ihrer Fusion 1926 zu einer Konzentration auf das Kerngeschäft Automobil- und Motorenbau entschlossen. Der DMG-Flugzeugbau wurde 1925 geschlossen. Hanns Klemm gründete daraufhin die Leichtflugzeugbau Klemm GmbH (LFK), die die ehemaligen Flugzeugwerkstätten der DMG in Sindelfingen übernahm und die Rechte zum Serienbau der Klemm-Daimler L20 erwarb. Die Serienfertigung lief bei LFK in Sindelfingen im Januar 1927 als Klemm-Daimler L20B1 an. Die ersten Kundenflugzeuge wurden im April 1927 ausgeliefert. Aus der Klemm-Daimler L20B1 entstand im Konstruktionsbüro der LFK bereits 1927 eine eigene Klemm-Weiterentwicklung als Klemm L25, welche die Klemm-Daimler L20B1 im Frühjahr 1928 nach der Betriebsverlagerung von Sindelfingen nach Böblingen in der Serienfertigung ersetzte.

Klemms Vorstellung, sein Leichtflugzeug mit zuverlässigen, günstigen deutschen Leichtmotoren auszustatten, scheiterte einfach daran, weil es in Deutschland keine entsprechenden Motoren der 20-PS-Klasse gab. Der im April 1923 zu Daimler gestoßene Ferdinand Porsche (1875 bis 1951) wurde von Hanns Klemm überzeugt, einen kleinen 20-PS-Motor für ihn zu konstruieren. Porsche schuf den in der L20B1 eingesetzten luftgekühlten Zweizylinder-Boxermotor mit circa 20 PS/15 kW. Im Oktober 1924 hob die mit dem Mercedes-Benz F 7502 motorisierte L20B1 zum Erstflug ab. Rekordflüge, wie zum Beispiel Streckenflüge unter anderem von …
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