Pace VX 3.8 von Lesky Composite

Der edle Allrounder für alle Gelegenheiten

Die Lücke ist geschlossen! Das ist eigentlich die nicht emotionale Kernaussage zu dem hier vorgestellten Modell von Daniel Lesky. Sein Repertoire umfasste bislang drei Modelle von zwei bis drei Metern Spannweite, dann den Pace Competition mit fast fünf und schließlich den Pace FX, der bereits auf über sechs Meter Spannweite verweisen kann. Was fehlte, war ein Modell in der überaus beliebten Vier-Meter-Klasse.

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Da Daniel Leskys Einmann-Betrieb ohnehin mehrjährig gefüllte Auftragsbücher hat, war es eigentlich kein so dringliches Vorhaben, ein Segelflugmodell in dieser Klasse zu entwickeln. Dass er es trotzdem getan hat, zollt Respekt. Diese Aufgabe kann man nur meistern, wenn man sich mit Leib und Seele einer Sache verschrieben hat. Als sich vor ca. zwei Jahren die Gerüchte verdichteten, dass er eine Konstruktion in der Vier-Meter-Klasse in Betracht zog, habe ich in den Dunst hinein schon einmal eine Bestellung für dieses noch nicht konstruierte Modell abgegeben. So bin ich in den Genuss gekommen, eines der ersten Exemplare des neuen Pace VX 3.8 zu ergattern.

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Wenige, aber dafür sauber gefertigte Komponenten aus edlem Material liegen im Gras und warten auf die Startvorbereitungen.

Konzept und Modell
Zunächst einmal hat er ein Profil mit einer Wölbung von lediglich 1,27 %. Dieses lässt auf eine gegenüber den Vorgängern noch größere Widerstandsarmut schließen, die sich in einem noch weiteren Geschwindigkeitsbereich und gutem Durchzug äußern sollte. Der Sechs-Klappen-Flügel kann zudem sehr effizient auf den jeweiligen Flugzustand eingestellt werden.

Was ich nach einigen Monaten des Wartens in den Händen hielt, ließ mich wieder eine tiefe Hochachtung für die Baukunst von Daniel Lesky empfinden. Natürlich muss man bedenken, dass der Pace seinen Preis hat. Aber ich will nicht wissen, wie viele Stunden vergehen, bis er in auslieferbarem Zustand in den Verpackungskarton wandert. Und das edle Carbonmaterial bekommt man auch nicht geschenkt. Hier ist kein Bauelement carbonverstärkt, sondern ausschließlich aus diesem Werkstoff gefertigt! Die einzige Ausnahme ist ggf. die Kabinenhaube, bei der man die Auswahl zwischen unterschiedlichen Versionen hat.

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Als Torsionssicherungen für die Tragflächen dienen massive Kohlefaserelemente mit 8 mm Durchmesser. Es können bis zu 1.200 g Ballast zusätzlich in den insgesamt acht Ballastrohren der Tragflächen untergebracht werden. Die Tragflächenwurzel hat eine Tiefe von 235 mm und entspricht so dem Klassenstandard.

Dass man sein eigenes Wunschdekor in Auftrag geben kann, ist ein weiterer Vorzug, wobei das Dekor mittels Folie aufgebracht wird. Seit einiger Zeit bietet Daniel Lesky zusätzlich spezielle Schutztaschensets für seine Modelle an. Diese Schutztaschen bestehen aus einem strapazierfähigen, wattierten Stoffmaterial und sind auf der Außenseite mit einem matt glänzenden, silberfarbenen Stoff versehen, der die Bauteile wirksam vor der Aufheizung durch Sonneneinstrahlung schützt.

Der Rumpf wurde speziell als Elektrorumpf gestaltet, in den ordentliche Antriebe eingebaut werden können. Dieser Wunsch wurde immer wieder an Daniel Lesky herangetragen, denn ein Großteil der Käufer elektrifiziert seine Modelle. Ab gewissen Antriebskonfigurationen mussten erhebliche Klimmzüge bei der Unterbringung vorgenommen werden. Beim Pace VX 3.8 ist dieses Thema abgehakt. Problemlos können LiPos bis 10s untergebracht werden. So dürften standesgemäße Antriebsvarianten kein Problem mehr darstellen.

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Die Servoschachtabdeckungen kommen großzügig dimensioniert zur Auslieferung und sind dann an die Einbauverhältnisse anzupassen.

Zu danken ist dieser Umstand der Tatsache, dass die Leitwerksservos bei diesem Pace von der Rumpfunterseite hinter der Tragflächen-Hinterkante eingebaut werden. Hierfür hat der Rumpf eine entsprechende Öffnung, die mit einer exakt passenden Abdeckung verschlossen werden kann. Dieser Bereich ist entsprechend verstärkt, so dass durch die Öffnung keine Schwächung erfolgt. Und alles besticht durch einwandfreie Verarbeitungsqualität. Alle Rundungen und Kanten sind so exakt ausgeführt, dass es absolut nichts zu beanstanden gibt, die Oberfläche ist homogen, ohne sichtbare Lufteinschlüsse, die Trennnaht sauber und schmal. Die Durchbrüche für den Flächenverbinder sind sauber ausgefräst, die Aufnahmen für die Torsionselemente passen saugend. Diese Stellen sind optimal auf die auftretenden Belastungen abgestimmt.

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Die verwen­deten GfK-Ruderhörner sind Bestandteil des gesondert erhältlichen Kleinteilesatzes. Die Auslegung ist praxisgerecht, die Fertigung sauber.

Die Ansteuerung der Leitwerke erfolgt über zweckmäßig dimensionierte Kohlefaserstangen. Diese können mit einem Zubehörsatz gesondert erworben werden. Ich habe dies getan, da alle Teile auf das Modell abgestimmt sind. Das Höhenleitwerk ist als Pendelruder ausgelegt. Der GfK-Ruderhebel ist spielfrei mit absolut exakter Ausrichtung eingebaut. Das Seitenleitwerk ist Pace-typisch, das Seitenruder als Elasticflap fertig angeschlagen und mit einer Epoxi-Dichtlippe versehen. Für den Einbau der Leitwerksanlenkungen befindet sich eine kleine Serviceklappe in der Seitenleitwerksfinne. Durch diese können später auch die Anlenkungen kontrolliert werden.

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Das Höhenleitwerk hat einen Aufbau in Spread-Tow-Carbon. Die Holmstege werden in Carbonschlauchausführung hergestellt.

Das Höhenleitwerk ist aus sogenanntem Spread-Tow-Gewebe gefertigt und eine Meisterleistung hinsichtlich Oberflächengüte und Verarbeitung. Die eingebaute Carbon-Steckung (vorn 8 und hinten 6 mm Durchmesser) ist absolut passgenau und dürfte allen Belastungen gewachsen sein.

Als letzter Part wurden die Tragflächen einer eingehenden Begutachtung unterzogen. Auch hier einwandfreie Ware mit hervorragender Verarbeitung: hochglänzend, sauber verlegtes Gewebe, messerscharfe und absolut gerade Endleisten, exakt ausgearbeitete Ruderklappen mit optimal angepassten Dichtlippen, ausgefräste Servoschächte, eingeklebte Torsionsstifte, saugend passende …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 6/2015 des MFI Magazins.

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