Nieuport 17 – Micro-Doppeldecker von Hobbico/Flyzone

Die Firma Revell muss man in deutschen Landen sicher nicht mehr vorstellen. Wer hat nicht schon Plastik-Bausätze aus dem westfälischen Bünde in den Fingern gehabt? Seit der Übernahme durch die amerikanische Firma Hobbico sind die »Bündener« nun auch dafür zuständig, dass die Produkte der »US-Mutter« hierzulande an den Mann kommen.

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Im Portfolio der Firma Hobbico findet sich eine Reihe kleiner, ferngesteuerter Flugmodelle, darunter die Nieuport 17 von Flyzone. Außerdem gibt es da eine patente Sache von Tactic (unter diesem Label rangieren diverse Fernsteuerprodukte von Hobbico) namens AnyLink-System. Von beidem wird im Folgenden zu lesen sein!

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Für den Fernsteuerbetrieb der Tx-R-Version ist das AnyLink-System oder ein RTF-Sender unabdingbar! Wer bereits eines dieser Geräte besitzt, kann damit selbstverständlich alle mit Tx-R oder RTF gekennzeichneten Modelle fliegen.

Das Modell
Die Nieuport 17 aus der Flyzone Micro-Serie ist ein erstaunlich detailliert ausgeführter Doppeldecker-Nachbau des französischen Weltkrieg-Eins-Jägers im Maßstab von ca. 1 : 25. Das nur 33 Gramm leichte Modell ist flugfertig aufgebaut, inklusiv E-Motor, Getriebe, Flugakku, Empfänger und Servos mit Anlenkungen, und wird in der Version Tx-R (Lieferung ohne Sender) in einer 38 x 45 x 16 cm messenden Verpackung ausgeliefert, die mit ihrem Schaum-Innenleben gleichzeitig drei Funktionen erfüllt: Verkaufsverpackung, Aufbewahrungskiste und Transportbehältnis zum Flugeinsatz. Im Karton findet nicht nur das filigrane Modell Schutz vor Schäden, auch für das kleine, mit fünf AA-Batterien bestückte Ladegrät und die Flugakkus ist noch genügend Platz. Ein Akku (LiPo 1s / 140 mAh) und der Lader sind in der Tx-R-Version enthalten. Bei der RTF-Version, auf die hier nicht eingegangen wird, übernimmt der mitgelieferte Sender die Funktion der Ladestation.

Der »Übersetzer«
Das Testmodell der Nieuport 17 wurde in der VersionTx-R geliefert. Dies bedeutet, dass das Modell ohne einen zum eingebauten 2,4-GHz-Empfänger passenden Sender geliefert wird. Wie also kann der Doppeldecker ferngesteuert werden? Dazu bietet Revell für 29,90 Euro den universell einsetzbaren AnyLink-Senderadapter von Tactic an. Mit Hilfe dieses »Übersetzers« kann die Mehrzahl der auf dem Markt erhältlichen Sender über die Lehrer-Schüler-Buchse auf einfachste Weise mit dem Modell in Verbindung treten. Mit AnyLink kann man seinen vertrauten Sender für die Steuerung der Micro-Serie, aber auch anderer, entsprechend ausgerüsteter Modelle einsetzen.

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Mit Hilfe des 2,4 GHz AnyLink-Funkadapters kann die kleine Nieuport mit dem eigenen, gewohnten Sender geflogen werden. Im Bild ist der Funkadapter an die Spektrum DX7EU angeschlossen. Ein Kabel (JR/Spektrum) geht zur …

Das ist sehr lobenswert, denn ich beklage schon lang, dass bei kleinen RTF-Fluggeräten selbst von namhaften Herstellern oft ein Billigsender beigepackt ist – und dann auch noch mit dem für rund die Hälfte der Modellflieger falschen Steuer-Mode (Gasfunktion links statt Mode 1 – Gas rechts!). Was für eine Ressourcenverschwendung! Bei mir stapelten sich so zeitweise die nutzlos miterworbenen Teile aller Frequenzen im Regal. Das mitbestellte AnyLink dagegen erlernt automatisch, auf welcher Seite die Seitenruder-Funktion gesteuert wird, und geht dann davon aus, dass die Gas-/Quer-Funktion auf dem anderen Kreuzknüppel liegt. Dieser Vorgang wird aber in der deutschsprachigen Anleitung anlagenspezifisch und verständlich beschrieben.

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Der kleine LiPo-Akku wird mit dem Kabel verbunden und auf der Unterseite des Rumpfs in den Schacht gesteckt.

Allerdings geht der Hersteller davon aus, dass die zwei Achsen des Modells nur mit Höhe- und Seiten-Knüppel gesteuert werden. Eine Alternative, die Seitenfunktion auf Quer zu legen, lässt sich im AnyLink nicht umprogrammieren. Da ich das Seitenruder bei Zweiachs-Modellen generell über die Querruderfunktion steure, habe ich einfach im Spektrum-Sender 100 % Quer auf Seite gemischt und schon war das Problem behoben! Diese Mixfunktion sollte also beim eingesetzten Sender möglich sein!

Da die Nieuport 17 betriebsfertig aus dem Karton kommt, kann man nach den nur wenige Minuten dauernden Link- und Lernprozeduren gleich ans Fliegen gehen. Alle Schritte bis dahin sind in den Betriebsanleitungen des Modells und der AnyLink hinreichend und leicht verständlich beschrieben.

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Die Nieuport 17 kann optisch überzeugen. Die beiliegende Pilotenbüste ist ursprünglich weiß und kann farblich nach Lust und Laune »aufgehübscht« werden. Der kleine Pilot der Testmaschine wurde mit Filzstiften bemalt. Besser, weil deckender, geht es mit entsprechenden Plastikfarben, die z. B. Revell anbietet.

Das Fliegen
Der mitgelieferte Akku ist in spätestens dreißig Minuten geladen. Vor dem Einstecken des LiPos muss auf jeden Fall zuerst AnyLink auf Sendung sein. Der Sender darf aber nicht eingeschaltet werden, da AnyLink sonst die Arbeit nicht aufnehmen würde. Beim Einstecken des Klinkensteckers des AnyLink-Kabels in die Lehrer-Schüler-Buchse der Spektrum-Anlage startet der Sender ohne Astrahlung automatisch und zeigt dies auch auf dem Display an. Noch aber brennt die grüne Leuchtdiode auf dem AnyLink-Senderadapter nicht. Dies geschieht erst nach der Verbindung des zweiten Kabels mit der Ladebuchse, die für die Stromversorgung verantwortlich ist. Nachdem die Verbindung steht (Diode leuchtet, und es erfolgt ein Piep-Ton), kann der Akku in das Modell eingesetzt werden. Dabei sollte aber der Gasknüppel auf Leerlauf stehen! Sobald der Gasknüppel aus dieser Position auf Vollgas geschoben wird, ertönt ein Piep-Ton, und der Propeller läuft kurz an. Danach das Gas wieder zurück auf Leerlauf – es erfolgen zwei Piep-Töne, und der Prop läuft wieder kurz an. Jetzt ist das Modell flugbereit. …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 8/2013 des MFI Magazins.

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