Der Jäger von Phoenix

A6M Zero

Bevor es Ende 2020 zum zweiten Lockdown in Deutschland kam, herrschten auf unserem Flugplatz viele Beschränkungen, neben der maximalen Anzahl der Piloten war auch die Flugzeit beschränkt, damit jeder einmal
fliegen konnte. Aufgrund dessen war ausser ein paar Testflügen mit meiner neuen Bf 109 von Cymodel keines meiner Großmodelle in der Luft. Der Aufwand stand in keinem Verhältnis und Showflüge fanden logischweise mangels Veranstaltungen auch nicht an. Deshalb machte ich mich auf die Suche nach einem »Handtaschen-Flieger« mit unter 190 cm Spannweite und kurzer Montagezeit, so dass die knappe Zeit auf dem Flugplatz optimal genutzt werden kann. Die A6M Zero von Phoenix schien mir da ein idealer Kanditat.

Beim Stöbern stieß ich auf die Phoenix A6M Zero des Importeurs D-Power (www.d-power-modellbau.com, erhältlich im Fachhandel). Die Maschine sah auf den Bildern klasse aus – sehr detailliert und mit 172 cm Spannweite genau innerhalb meines gesetzten Spannweiten-Rahmens. Zudem war ich neugierig auf die Phoenix-Modelle, daher wurde die Bestellung zügig getätigt. Bereits im Vorfeld war klar, dass die relativ kompakte Maschine mit einem Elektroantrieb ausgestattet werden sollte. Mit eCalc (ecalc.ch) wurden diverse Antriebe durchgerechnet, wobei meine Wahl auf einen KONTRONIK-Motor mit passendem Regler fiel. In der Zero sollte ein KONTRONIK PYRO 750-41 mit einem KOLIBRI 90 HV-I-Regler seinen Platz finden. Zu dieser Motor-Wahl aber im Folgenden mehr …

Ein Karton voll Zero – die RC-Komponenten waren natürlich nicht mit dabei.

Unboxing

Die Zero kam relativ ordentlich verpackt bei mir an, allerdings ist man hier seitens des Herstellers nicht ganz so akribisch mit der Packerei gewesen, wie manch anderer. Die ziemlich schwere Tüte mit den Teilen für den Benzintank flog lose durch den Karton und hat leider eine Beule in die Pilotenkanzel gedrückt. Ärgerlich, denn mit ein wenig mehr Luftpolsterfolie oder auch nur Papier wäre dies nicht passiert. Grundsätzlich enthält der Karton alle benötigten Teile, bis auf Antrieb und RC-Komponenten. Bereits beim Herausnehmen der Teile fällt die detaillierte Folie ins Auge, die auch fast überall sehr gut verklebt ist. Die macht bereits im unmontierten Zustand richtig etwas her. Zudem fiel die erste schnelle Begutachtung des Rumpfs und der Flächen sehr positiv aus. Das Grundgerüst erschien zumindest an den sichtbaren Teilen sehr durchdacht und auch ordentlich montiert und verklebt worden zu sein. Die Anleitung lag in gedruckter Version anbei, allerdings komplett auf Englisch, aber immer noch besser als auf Chinesisch, zudem verfügt die Anleitung über eine ganze Menge an Seiten, die während des Zusammenbaus abgearbeitet werden mussten. Kleiner Trost, auch wenn alles auf englisch ist: Es gibt eine Menge Bilder, trotzdem ist etwas Englisch hier Pflicht, denn es wird neben den Bildern auch eine ganze Menge schriftlich erklärt bzw. ergänzt. Soviel direkt vorweg. Erfreulicherweise liegt dem Bausatz auch ein mechanisches Einziehfahrwerk anbei, auch dazu werde ich im folgenden Bericht noch etwas mehr informieren. Die RC-Komponenten für die Zero kann und sollte man direkt mitbestellen. In meinem Fall wurde nach einem kurzen Blick in die Anleitung auf PowerHD-Servos von Engel Modellbau und Technik zurückgegriffen. Meine Wahl fiel bei der Motorisierung zunächst auf einen KONTRONIK PYRO 750-41 mit KOLIBRI-Regler.

Im Rumpf herrscht ein großzügiges Platzangebot für die RC-Komponenten.

Baubeginn

Wie beinahe obligatorisch, wurde in der Anleitung empfohlen, mit den beiden Tragflächen zu beginnen. Hier werden zunächst die Servos für die Querruder eingebaut. Ich setze meistens auf PowerHD LF 20 MG. Da der Schwerpunkt nicht allzu weit entfernt ist, lohnen sich die zwar relativ schweren, aber auch sehr kraftvollen und zuverlässigen Servos. Beim Einbau der Servos sollte man allerdings gleich zu Beginn das notwendige Servoverlängerungskabel einziehen. Leider hat Phoenix hier kein Zugseil eingebracht, so dass man mit einem Draht die Kabel durch die Tragfläche fädeln muss. Bei den Klappen geht das auch sehr simpel, auch wenn kein direkter Kabelkanal vorhanden ist. Die Servos werden nicht, wie oftmals üblich, auf der Tragflächenabdeckung montiert, sondern in einen Rahmen direkt in der Tragfläche. Beim Einbringen der Schrauben sollte man die Bohrungen im Holz unbedingt härten.

Die Klappen sind mit soliden Stiftscharnieren augestattet.

Im Zuge des Einbaus der Servos für das Querruder werden auch die verdeckten Landeklappen anscharniert und verdeckt angelenkt. Hier gab es leider ein kleines Problem mit den ursprünglich vorgesehenen Servos, denn es sollten eigentlich PowerHD LF13 MG ihren Platz im Montagespant finden. Diese waren allerdings viel zu groß. Nun mussten Alternativen für das mitgelieferte mechanische Einziehfahrwerk her. Hier wurden kurzfristig D-Power AS-340BB MG geordert. Diese liefern (theoretisch) genug Stellkraft, damit das Fahrwerk sicher ein- und ausfahren kann. Die Anlenkungsteile waren dem Baukasten beigelegt.

Das Einziehfahrwerk liegt dem Bausatz bei und benötigt jeweils ein Servo, das sehr gut eingestellt werden muss, damit die Endpositionen angefahren werden.

Die Einbauposition der beiden Servos gefiel mir zwar nicht so richtig, aber da schließlich der Baukasten getestet werden sollte, wurde entsprechend der Anleitung weitergebaut. Die Servos mussten kalibriert und die Gestänge möglichst optimal eingestellt werden, damit weder im ein- noch im ausgefahrenen Zustand dauerhaft Last auf den beiden AS-340BB MG-Servos liegt. Nach viel Einstellerei wurde dies erreicht, das Fahrwerk rastete in beiden Positionen ein.

Alle RC-Komponenten sind verbaut und immer noch ist reichlich Platz im Rumpf.

An den Ausschnitten für das Fahrwerk musste nicht nachgearbeitet werden, lediglich die beiden ABS-Fahrwerksmulden wurden zugeschnitten und eingeklebt. Es ist ratsam, beim Ausschneiden der Folie bei den Fahrwerksausschnitten rund 4 bis 5 mm überstehen zu lassen. Die überlappende Folie kann über die beiden Übergänge an ABS-Mulden geführt und fixiert werden. Mit der Verschraubung der beiden Fahrwerksabdeckungen an den …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 5/2021 des MFI Magazins

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