Die Beschaffung von Zubehör für Verbrennungsmotoren ist in der heutigen Zeit, in der der Elektroantrieb dominiert, sehr schwer geworden. Oft muss man dabei auf gebrauchte Teile zurückgreifen, die häufig in einem bemitleidenswerten Zustand sind – zumindest auf den ersten Blick. Anhand eines alten Hatori-Resonanzrohres zeigt Fred Annecke, dass es sich lohnen kann, auch solchen vermeintlichen Leichen Aufmerksamkeit zu schenken.
Die Restauration und der Betrieb alter Flugmodelle mit Verbrennungsmotor ist keine ganz leichte Aufgabe – weniger wegen mangelnder Kenntnis der früher verwendeten Technik, sondern einfach aufgrund der Problematik nicht mehr verfügbarer Ersatz- bzw. Zubehörteile. Glücklicherweise gibt es spezielle Gruppen wie z. B. die Heli-Oldies (www.helioldie.de), die sich regelmäßig im Jahr zum Fliegen ihrer Modelle treffen und dabei natürlich auch Ersatzteile bzw. Zubehör untereinander austauschen. Nicht selten werden auf einschlägigen Internet-Verkaufsplattformen regelrechte »Modellruinen« angeboten, die unter dem Staub und Dreck zurückliegender Jahre mit interessantem Zubehör aufwarten. So ähnlich ging es mir mit dem hier gezeigten Hatori-Resonanzrohr. Es war sozusagen »Beifang« einer alten, nicht mehr restaurationswürdigen Heim-Mechanik samt Motor. Für die jüngeren Leser sei gesagt, dass die Firma Hatori aus Japan viele Jahre lang Marktführer bei Abgasanlagen für jede Art von Verbrenner-Antrieben im Modellbau war. Die Bauweise ihres riesigen Portfolios an Expansions- und Resonanzschalldämpfern unterscheidet sich grundlegend vom zweiten, heute noch aktiven Schwergewicht in der Branche, der Firma Zimmermann-Schalldämpfer in Deutschland (www.zimmermannschalldaempfer.de). Während Hatori komplett in (dickwandigem) Aluminium fertigt, setzt Zimmermann durchgängig auf (dünnwandigen) Edelstahl. Jede Bauart hat ihre Vor- und Nachteile, doch das soll an dieser Stelle nicht näher beleuchtet werden. Beide funktionieren – passende Auslegung bzw. Abstimmung vorausgesetzt – sehr gut. Heute geht es darum, ein ziemlich übel zugerichtetes Hatori-Resonanzrohr in einen optisch einwandfreien, brauchbaren Zustand zurückzuversetzen.

Bevor es an die Aufarbeitung geht, sollte man feststellen, ob das Rohr mechanisch überhaupt in Ordnung ist. Ausgerissene Gewinde, z. B. im Bereich des Druckanschlusses, können durch Nachschneiden und Einsetzen eines Nippels mit größerem Gewinde repariert werden. Das fällt später kaum auf. Absolut unschön und leider nicht zu beseitigen sind Dellen oder Verformungen im Rohr durch Abstürze oder einen falsch angebrachten Abstützpunkt bzw. eine Klemmschelle. Oftmals werden die …
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