»Apache Princess« B-25 Mitchell des Teams Sabatschus

Knapp 150 Kilogramm wiegt die »Apache Princess«, von der hier die Rede ist. Wir haben es also mit einem (man entschuldige bitte diesen Ausdruck im Zusammenhang mit dem eher Zierliches erwarten lassenden Begriff Prinzessin) gewaltigen Brocken zu tun. Und nicht nur das: Meisterhafte Holzbauweise, zwei große Moki- Sterne und eine Detaillierung, die ihresgleichen sucht, setzen dem Projekt B-25 die Krone auf!

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Nur der 35 x 13 Zoll große Kohlepropeller verrät: Hier steht nicht die echte B-25 sondern ein Giant-Scale-Modell.

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Die B-25 ist quasi um den 400er Moki-Sternmotor herum konstruiert, der den Fuchs 35 x 13-Kohlepropeller auf 4.300 Touren beschleunigt.

Wie kommt jemand auf die Idee, einen WW II-Bomber im Giant-Scale-Maßstab 1 : 3,3 nachzubauen? Laut Michael Sabatschus muss es etwa sieben Jahre her sein, als die Kameraden der »Legendary Fighter Squadron« auf einem Flugtag abends in feuchtfröhlicher Runde über neue Bauprojekte nachdachten. Mehrmotorige Quarter-Scale-Warbirds mit gut vier Metern Spannweite waren im Gespräch, wie z. B. die Douglas Invader. Aber da ging doch noch mehr.  Bei der Internet-Recherche stießen Roland und Michael Sabatschus irgendwann auf eine B-25 mit besonders attraktiver Pin-up-Lady am Rumpfbug. Dieser Mitchell-Bomber war das ideale Motiv. Warbird-Spezialist Dietrich Ebert war sofort Feuer und Flamme und von Anfang an mit im Boot. Ein Ziroli-Bauplan wurde beschafft und gleich doppelt vergrößert. Damit kam die B-25 auf satte sechs Meter Spannweite bei 498 cm Rumpflänge. Ein zweimotoriger Bomber im 30 %-Format war schon eine Hausnummer!

Okay, Typ und Größe waren festgelegt, aber welche Triebwerke sollten installiert werden? Vierzylinder-Boxer schienen nicht optimal geeignet, denn die Sabatschus-Brüder und Dietrich wollten so originalgetreu wie eben möglich bauen. Also kamen in puncto Optik, Leistung und Sound nur 400-ccm-Moki-Sterne in Frage, die es natürlich nicht zum Schnäppchenpreis gab.

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Perfekte Detailarbeit am Hauptfahrwerk: Schubkarrenräder wurden auf gedrehte und gefräste Leichtmetallfelgen gezogen. …

Als erfahrener Warbird-Konstrukteur produzierte Dietrich Ebert die Einzelteile für den Rohbau mit der guten alten Laubsäge, verschmähte die ihm angebotene elektrische Dekupiersäge. Nach und nach nahm der mit 3 mm dickem Balsaholz beplankte Rohbau Gestalt an.

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Luftventil und Reifenprofil indizieren das Modell, Flatterdämpfer und Teleskop wirken dagegen täuschend echt.

Zu dieser Zeit stellte sich allmählich die Frage nach Bezugsquellen für das obligatorische Einziehfahrwerk. Da klingelte eines Tages jemand bei Roland, um sich in Sachen Modellflug beraten zu lassen – und zeigte sofort reges Interesse am B-25-Rohbau in der Garage. Zu dem angedachten Fahrwerksbau erklärte der Besucher spontan, er sei Werkzeugmacher und könne gern helfen. Die Zufallsbekanntschaft erwies sich als Glückstreffer: Mehmet Eroglu ist CAD-Spezialist und legte schon wenige Tage später die Zeichnungen auf den Tisch. Man beschloss, zunächst die beiden Hauptfahrwerke zu fertigen, und wollte abwarten, wieviel Gewicht für den korrekten Schwerpunkt im Rumpfbug nötig würde. Luftbereifte Schubkarrenräder gab es im Baumarkt. Die originalgetreuen Felgen, Scherenlenker und Teleskope steuerte Mehmet bei, und zwar in sehr solider Qualität mit adäquater Oberflächenbeschaffenheit. Das Bugrad durfte später ziemlich stabil ausfallen, weil aus Schwerpunktgründen vorn ohnehin reichlich Gewicht notwendig war.

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Die Besatzung informiert sich während des Marschflugs schon mal über den neusten Stand an der Invasionsfront 1944.

Während Roland seine Freizeit mit Gewebeüberzug, Spachteln, Schleifen, der Gestaltung von Blechstößen und Nieten ausfüllte, widmete sich Michael schon mal der Cockpitgestaltung, die man nur mit der Höchstnote »allererste Sahne« beurteilen kann. Mehr dazu später.

Für die Konstruktion der Triebwerksgondeln und Cowlings kaufte Roland zunächst einen 400er Moki-Stern und machte sich mit dem Handling vertraut. Seinen 50. Geburtstag feierte er wie üblich im größeren Kreis und musste dabei eine übergroße Torte anschneiden – und darin war der noch fehlende zweite Fünfzylinder-Sternmotor verborgen: Die Familie und alle Gäste hatten ….

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 9/2014 des MFI Magazins.

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