Pilatus PC-24 XL

Scale-Nachbau des Business-Jets mit Impellerantrieb
Teil 1: Rumpf, Leitwerke und Motorgondeln

Robert Sixt kehrt zu seinen Wurzeln zurück, nachdem er viele Jahre lang intensiv Helis geflogen ist. Nach vier kleinen PC-24 aus Bausätzen von Kurt Eich (KEIRO), mit denen er unter anderem auch erfolgreich an der DM teilgenommen hat, wollte er das Modell in einem größeren Maßstab bauen. In seinem Baubericht beschreibt er den 16-monatigen Bau dieser XL-Version.

Vorwort

Aus einem kleinen Hobby wurde schnell meine große Leidenschaft. Alles begann mit dem Modellflug und den ersten Flugzeugen, die ich aus Holz zusammenbaute. Manchmal war es ein Bausatz, manchmal ein Nachbau von Klassikern wie »Capriolo« und »Charter«. Als Jugendlicher verschob sich mein Fokus dann aufs reine Fliegen, weniger auf das Bauen. Mein Herz schlug fast nur noch für Helikopter, und das Bauen geriet in den Hintergrund. Zahlreiche Wettbewerbe und Treffen mit Gleichgesinnten prägten mich in dieser Zeit. Erfolg und Niederlage lagen oft dicht beieinander – wie die Schrauben in meiner Werkzeugkiste. Vor ein paar Jahren fiel mir aber die PC-24 ins Auge: ein topmoderner, eleganter Privatjet. Der Anblick hat mich einfach umgehauen. Und weil es kein Modell war, das man auf jedem Flugplatz sieht, dachte ich mir: Wäre das nicht mal wieder ein Projekt für mich? Ein Modell, mal wieder komplett aus Holz? Ich fackelte nicht lange, nahm Kontakt mit Kurt Eich auf, und kurz darauf lag der erste Baukasten vor mir. Das Schraubensicherungslack-Fläschchen wurde kurzerhand gegen Weißleim getauscht, und Inbusschlüssel machten Platz für Klemmen und Modellbaunadeln. Inzwischen habe ich vier Stück desselben Typs gebaut, und eines davon steht sogar bei Filmproduzent und Schauspieler Tyler Perry in den USA.
Mit Nr. 4 gewann ich 2023 die Baubewertung, ein Jahr später konnte sogar den Gesamtsieg der deutschen Meisterschaft Semiscale für Motormodelle verbuchen. Zwischendurch kam immer wieder der Wunsch nach einer größeren Version auf. Viele Versuche, einen geeigneten Frässervice zu finden, schlugen fehl. Doch dann erklärte sich Kurt Eich selbst bereit, eine kleine Vorserie mit drei Bausätzen zu produzieren. Und genau darüber möchte ich jetzt berichten. 16 Monate meiner Freizeit habe ich in dieses Modell gesteckt. Das Schönste war für mich die Möglichkeit, es ganz individuell zu gestalten. Eine bewegliche Tür, sichtbare Seitenfenster und ein detailgetreues Cockpit durften dabei natürlich nicht fehlen. Es fühlte sich an wie eine persönliche Reise, auf der ich meine Ideen Stück für Stück verwirklichen konnte. Es war unglaublich spannend, immer wieder neue Lösungen für knifflige Stellen zu finden. Mitte März 2024 kam dann endlich die ersehnte große Schachtel aus der Schweiz. Darin befand sich eine ganze Armada an Kleinteilen aus Pappelsperrholz und Balsaholz. Viele Baugruppen erkannte ich sofort wieder – nur eben alles in größerem Maßstab.
Alles war wie gewohnt präzise gefräst und bereit für den Einsatz. Damit mein Projekt gelingen würde, waren sogar 3D-Druckteile für perfekt geformte Einlauflippen der Motorgondeln enthalten – weil selbst ein Holzjet ein bisschen Hightech braucht. Kurt hatte mir vorgeschlagen, nur die wichtigsten Teile wie Spanten, Rippen und diverse Frästeile mitzuschicken. Beplankungsmaterial, Fahrwerk, Steckungsrohre und vieles Weitere fehlten. Das bedeutete, ich musste noch einiges selbst besorgen. Meist hatte ich im Spätsommer mit dem Bau der vorigen Flieger begonnen, und diese hoben dann zwischen April/Mai des Folgejahres das erste Mal ab. Aufgrund des höheren Anspruchs und der vermuteten längeren Bauzeit der XL-Version konnte ich nicht widerstehen – und so ging es schon im April 2024 los.


Rumpf

Der Rumpfbau teilt sich grob in zwei Akte. Der erste beginnt mit einer klassischen Kastenkonstruktion. Im hinteren Bereich wird es dann spannend, denn dank einer cleveren Verzahnung der mehrteiligen Seitenteile verjüngt sich alles elegant zum Heck hin. Im zweiten Akt werden formgebende, präzise ausgefräste Bauteile aufgesetzt, die dem Rumpf sein unverwechselbares Profil verleihen. Die gesamte Konstruktion thront auf einem mitgelieferten Gestell, das den Rumpf von der Bauplatte abhebt. So schwebt das Ding …

⇢Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 12/2025 MFI Magazin.

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